Sonntag, 31. Dezember 2006

Soll ich jetzt den Knaller zünden?

Michael sei Dank! Mein Jahres-Abschluss-Post ist gerettet! Ich hab mir heute morgen schon den Kopf zerbrochen, was ich noch zum Jahreswechsel bloggen könnte, da find ich doch bei Michael die perfekte Vorlage. So wie ich ihn kenne, hat er sicher nichts dagegen, wenn ich mich da mal anschließe:

Mehr Geld oder weniger?
Diese Frage ist ja wohl überflüssig. Mal sehen, was noch so kommt.

Größte Zeitverschwendung?
Zappen im Fernsehen. Man tut es doch immer wieder.

Größte Investition?
Mein gespartes Geld ist komplett für zwei Monate Berlin draufgegangen.

Schönster Film?
Da schließe ich mich dem Michael an und sage Fluch der Karibik.

Himmel hoch jauchzend oder zu Tode betrübt?
Durchgehend jauchzend. :-)

Am liebsten gehört?
Seeed. Die Jungs haben mich durch Berlin und einen geilen Sommer begleitet (und laufen nach wie vor sowohl im Auto als auch aufm iPod).

Am liebsten gelesen?
Frank Schätzing und T.C. Boyle

Dicker geworden oder dünner?
Leider eher 2 bis 3 Kilo mehr als weniger :-D

Weiser geworden oder dümmer?
Natürlich weiser, weisser kann ich nicht mehr werden.

Bester Kauf?
Da es dieses Jahr nix von Apple gab wird das schwierig. Zählt die Miete für die neue Wohnung? Ansonsten Nintendo.

Bester Kauf in Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis
Neue, bequeme Couch

Idiotischste Ausgabe?
Dr. Kawashimas Gehirnjogging - es hat nix genützt.

Am meisten getrunken?
Wenn man die Frage wirklich wörtlich nimmt dann wohl Wasser.

Am liebsten getrunken?
Immer wieder Afri Cola.

Am meisten gegessen?
Feldsalat.

Ekligstes Gericht?
Mangels Grundnahrungsmittel und Gewürzen am ersten Abend in der neuen Wohnung Fertignudeln mit Pilzsoße aus dem Supermarkt, außerdem frittierte Würstchen in Berlin.

Leckerstes Gericht?
Och, da gab es einige.

Neue Freunde gefunden?
Natürlich.

Alte Freunde verloren?
Zum Glück nicht!

Nicht befolgte Vorsätze?
Ich nehm mir erst gar nichts vor. Wie es kommt, so kommt's. Ich halt mich da eh nie dran.

Verpasste Chancen?
Wenn ich so richtig dreist gewesen wäre und mich richtig angestrengt hätte, dann hätte ich es vielleicht in Berlin geschafft, mir ein Spiel der WM im Stadion anzukucken.

Größte verpasste Chance?
Placebo am Ring nicht gesehen. :-(

Angst?
Angst? Was ist das?

Größter Erfolg?
Wenn das als Erfolg zählt: BMU in Berlin und eine eigene Wohnung mit meinem Freund zusammen.

Größter Misserfolg?
Und wieder muss ich mich Michael anschließen: persönlich keiner, ansonsten verpasster Weltmeistertitel...

Gesünder oder kränker?
Immer frisch und munter.

Lustigstes Experiment?
Öhh, keine Ahnung.

Am meisten gelernt?
Im Bundesumweltministerium. Dass die Zeit, die uns bleibt, um eine globale Klimakatastrophe abzuwenden, eigentlich viel zu kurz ist.

Was ich im nächsten Jahr garantiert nicht sehen möchte?
Michael: George W. Bush -> dito.

TV-Würg?
95% im TV is Müll.

TV-Wow?
Michael: LOST -> dito. :-D

Größte Veränderung?
Wieder eine eigene Wohnung zu haben.

Größter Verlust für die Menschheit?
Rudi Carell und James Brown (alle die früher gestorben sind, fallen mir nicht mehr ein, Pech gehabt). Unter den Lebenden: Jürgen Klinsmann

Größte Enttäuschung?
Der Klimagipfel in Nairobi: die Welt ist unfähig, dieses enorme Problem zu erkennen und etwas dagegen zu tun. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Ökofreak, der mit Birkenstock in den Bioladen rennt oder gegen Waldsterben demonstriert, aber ich bin maßlos enttäuscht, dass scheinbar intelligente Menschen die Tatsachen ignorieren und mit ein paar Ausnahmen, darunter zum Glück Deutschland, nicht in der Lage sind, Maßnahmen zur Abwendung dieser globalen Bedrohung zu ergreifen.

Fazit 2006:
Wir hatten die geilste WM aller Zeiten inklusive Kaiserwetter und alles in allem war es wieder mal ein gutes Jahr für mich. Geht ma offline jetzt, feiert, trinkt, tanzt und habt Spaß heut abend!

Zünd den Knaller! Irre!

Donnerstag, 21. Dezember 2006

4 8 15 16 23 42

Endlich. Die Zivilisation hat uns wieder. Unser DSL Anschluss wurde soeben freigeschaltet (nach einigen Hindernissen aber das ist eine andere Geschich-T).

Zur Feier des Tages gibts auch einen neuen saarländischen Ausspruch, siehe rechts. Meine Mama hatte den mal aufgeschnappt und dann ist er ihr nicht mehr eingefallen bis eines Tages - Bing! - er wieder da war. Obwohl ich den letzten auch nicht schlecht fand (Hätt de Haas net gschiss, hätt de Hund ne net gridd). Warum geben die eigentlich so selten einen Sinn?

Jetzt hab ich so lange nichts geschrieben und trotzdem fällt mir auf Anhieb absolut nichts Lustiges ein.

Zum Geburtstag hab ich unter anderem die Seeed-Live-DVD bekommen. Geiles Teil.

Bald ist Weihnachten. Jipieh. Bin ich froh, dass meine Familie sich schon seit Jahren, eigentlich seit wir dem Kindesalter zumindest körperlich entwachsen sind, nichts mehr schenkt. Den Stress möchte ich nicht haben. Und mal ehrlich: es ist doch schon schwer genug, was ausgefallenes für einen Geburtstag zu finden. Nach zehn Geschenken zu Weihnachten gehen einem doch die Ideen aus. Und nur Parfüm, CDs oder Socken zu verschenken... Irgendwann denkt man doch auch: irgendwas gekauft, Hauptsache ein Geschenk. Meistens bekommt man dann ja von Verwandten entweder so ein Duschgel/Bodylotion-Set auf das man allergisch ist oder das pervers nach Vanille stinkt oder Pralinen, fette, fiese, leckere Ferrero Roger oder sowas. Dabei hatte man sich doch vorgenommen, an Weihnachten nicht so viel zu futtern.

Dann hab ich mir Tetris für den Nintendo DS gekauft. Viel Geld für ein etwas lustlos gestaltetes Spiel. Klar, der Suchtfaktor ist da, auf jeden Fall. Aber dass auf dem oberen Bildschirm immer der gute Mario rumrennt - das muss nicht sein. Ausserdem hätte ich mir noch einen richtigen Klassikmodus gewünscht, auch mit der alten Musik (die gibt es nämlich nicht).

Mangels Internet hab ich dann in den letzten Wochen (leider) damit begonnen LOST zu kucken. Fatal. Ausser dem Piloten und zwei, drei Folgen hatte ich es damals auch aufgrund von Spätschichten usw. nicht geschafft, an der Serie dran zu bleiben. Zum Glück gibts ja Leute, die das gleich per TV Karte auf dem Rechner speichern. Quasi wie früher Videos ausleihen ("Du, kannst du mir das aufnehmen?").
Vorteil: Ich konnte die ersten beiden Staffeln komplett am Stück kucken und musste nicht eine Woche auf die nächste warten. Nachteil: Der Entzug ist um so schlimmer.

So, das musste mal raus, ich musste einfach mal wieder die Finger über meine blütenweisse Funktastatur fliegen lassen und ein bisschen meine Mighty-Mouse hinter den Ohren kraulen. Ach. Gutes Gefühl, es reicht, einfach nur zu wissen, dass man jederzeit online gehen kann.

P.S.: ich hätte die Taste nicht gedrückt.

Dienstag, 28. November 2006

Das Parfüm

Kennt ihr das, wenn jemand so einen perversen Mundgeruch hat, dass einem selber der Geruchssinn versagt?

Das gibts nicht oft und die Leute tun mir auch leid, das kann ja dann nur vom Magen kommen oder was weiss ich. Klar, ab und zu stinkt mal einer nach Knobi, ess' ich ja auch gerne, oder jemand hatte zum Frühstück nur Kaffee und eine Zigarette, auch nicht gerade angenehm aber bei weitem kein Vergleich. Nein, ich meine jetzt diesen permanenten, unglaublichen, nach innerer Verwesung stinkenden Mundgeruch.

Den riecht man selbst auf zwei bis drei Meter Entfernung und aus nächster Nähe ist es kaum zu ertragen. Dann versetzt es einem einen olfaktorischen Schlag, ein oder zwei Sekunden lang muss man dem Drang widerstehen, den Kopf wegzudrehen oder zu husten. Man blinzelt mit den Augen, so wie beim Zwiebelschneiden und dann ergreift der Körper Maßnahmen zur Selbsterhaltung. Man atmet automatisch durch den Mund, die Nase wird komplett verschlossen.

Gerade durfte ich mal wieder ein solches Erlebnis genießen. Und dann passiert das mir - Leute die mich gut kennen, wissen, dass ich die Supernase schlechthin bin. Ich rieche ALLES. Hier musste ich mich dann mal wieder an den stinkenden alten Ron von der Scheibenwelt erinnern. Wie der gute Terry Pratchett es so treffend beschrieben hat: da der Geruchssinn schon längst kapituliert hat, bemerkt man die Anwesenheit des stinkenden alten Ron nur daran, dass sich einem das Ohrenschmalz verflüssigt und Kerzen in seiner Gegenwart mit blauer Flamme brennen.
Ach ja, und wenn der stinkende alte Ron den Raum verlässt, dann bleibt der Gestank noch ein bisschen, weil ihm die Bilder an den Wänden so gut gefallen. Ja, denn der Gestank hat mit den Jahren schon eine eigene Persönlichkeit entwickelt.

Dieser Gestank ist auch noch ein Weilchen geblieben, ich frag mich zwar, was hier im Raum so interessant sein soll, aber wahrscheinlich war er nur verwirrt, denn ich besetze noch bis morgen den Schreibtisch und PC der stinkenden Person.

Donnerstag, 23. November 2006

Frisbie's! Echt scharf!

Um die Reihe jetzt komplett zu machen: Zurück in die Zukunft III !

Der wilde Westen. Doc wurde vom Blitz getroffen und Marty will zurück um ihn zu retten (diesmal in die Vergangenheit) da er erfahren hat, dass Doc dort wegen 80 Dollar erschossen wird.
Witziger Spruch von Doc: "Heute weiß ich, dass ich meine Zukunft in der Vergangenheit verbringen werde!" oder "Marty! geh von meinem Grab runter!"
Auch immer wieder lustig. Clara Clayton, in die Doc sich verliebt, ZZ Top, Buford Tannen, Marshall Strickland, die Super-Zündis, zu denen immer der passende Rauch aus dem Schornstein der Lok aufsteigt, Doc, als er einen einzigen Whiskey trinkt.

So, was kuck ich jetzt? Indiana Jones war schon dran... Eine Reihe der Neunziger, die ich auch immer wieder gerne kucke ist Jurassic Park - das Leben findet einen Weg!
Star Wars wär ne Option. Natürlich die ersten Filme, bzw. die letzten. Also die alten. Ihr wisst, was ich meine. "Ich liebe dich!" "Ich weiß." Haha!

Dienstag, 21. November 2006

Warten aufs Christkind

...bzw. auf den Telekom-Techniker, das kommt fast aufs Gleiche raus.
Aus Langeweile hab ich mal was essentielles gezeichnet:


Koffein. Ja, so sieht's aus. Ein paar Moleküle, so einfach und doch so genial und unverzichtbar.

Präzise!

Na gut, ich nehm's ja zurück. Der zweite Teil von Zurück in die Zukunft ist NICHT der schlechteste. Und da muss ich Michael auch Recht geben: er ist wirklich genial verknüpft mit dem ersten Teil. Vielleicht hatte ich ihn einfach länger nicht gesehen, jedenfalls hab ich mich gestern auch wieder schlapp gelacht.

Leider krieg ich die ganzen Sprüche jetzt auch nicht mehr zusammen. Die Kleine mit dem Killer-Board, der Volltrottel von Sohn, die bescheuerte Wohnung, George und Lorraine... (Grandma, du weißt wirklich, wie man eine Pizza hydriert!). Ist mal jemandem aufgefallen, dass der "Hydrator" für das Essen von BLACK&DECKER ist??? Und vorher, als die Pizza noch in der Mini-Pizza-Hut-Tüte steckt und einer meint: "Wer soll denn DAS alles essen?". Hehe.

Oder als Doc meint, er würde, nachdem er die Zeitmaschine vernichtet hat, sich endlich den wahren Geheimnissen des Universums widmen - den Frauen! Einmal meint er auch sowas wie: wenn XXX nicht passiert - dann wird er verrückt! Wird? :-D
Oder als sie in der Zukunft ankommen und der Doc sich die Gummimaske vom Gesicht reisst, die er aufgesetzt hatte aus Angst, Marty würde ihn nicht erkennen, weil er Schönheistoperationen hat machen lassen... äääh, ja, hat wunderbar funktioniert.

So, jetzt fehlt nur noch der dritte, vielleicht wird der ja heute abend eingelegt. Die 80er waren schon witzig...

Sonntag, 19. November 2006

Eins Punkt einundzwanzig Gigawatt!!!

Ach ja, immer wieder lustig. Zurück in die Zukunft. Das sind Filme, die man immer und immer wieder kucken kann, genau wie Indiana Jones. Und obwohl der zweite Teil (in der Zukunft) etwas schwächelt, muss ich doch sagen, dass die drei Teile einfach Kult sind. Und richtig gut durchdacht.

Alles hat irgendwo einen Sinn, es gibt keine Sekunde Leerlauf. Selbst die Gitarreneinlage beim "Verzauberung unter dem See-Tanz" dient nur dazu, die "Der Stecker is raus und das Auto springt nicht an und gleich kommt der Blitz"-Szene noch spannender zu machen. Und der McFly aus 1955 is einfach so ein genialer Trottel. Und auch wenn man sich vielleicht wundert, dass Marty plötzlich schwarze Chucks trägt - die gab es wirklich schon 1955! Ob man damals auch schon Schweißfüße drin bekommen hat???

Das Demo-Tape, der Sony-Walkman: damit überzeugt Marty als Darth Vader seinen Vater, seine Mutter zum Ball zu bitten. In einem aktuelleren Film stellt man sich ständig Fragen wie: Wo zum Teufel hat er jetzt dieses Ding her?

Mittwoch, 15. November 2006

Nackte Tatsachen

Dann will ich mich mal, auch mangels aktuellen, lustigen Ereignissen, der lieben Ann mal anschließen und ein peinliches Ereignis aus meiner Jugend erzählen.

Ich glaube, es war im dritten Semester, denn es war Sommer, da hatte ich noch nicht in Saarbrücken gewohnt, sondern bin jeden Tag mit dem Zug in die Stadt gefahren. Da ich während des ganzen Studiums parallel gearbeitet hatte, musste ich immer eine riesige Tasche mitschleppen, in der dann neben den üblichen Grundstudium-Designer-Utensilen (Stifte, Block, Filme, Fotopapier usw) auch jede Menge Proviant war (die Leute die mich kennen, wissen, dass ich immer Hunger hab). Diese Esprit-Tasche schwankte so zwischen Sporttaschen- und Shopping-Größe und hatte auch einen breiten, langen Träger, den man sich über die Schulter hängen konnte.

Es war also Sommer, es war warm, ich hatte Musik auf den Ohren und ein Röckchen an.
Der Zug aus Bildstock hiel immer am Arsch der Welt am Saarbrücker Bahnhof, dem heute nicht mehr exisitierenden Gleis 21. Von dort musste man sich dann mit den hundert anderen Leuten auf den langen Weg bis zur Bahnhofsvorhalle machen.
Ich schlendere so durch den Gang und stelle verärgert fest, dass heute wohl wieder alle Kerle notgeil sind und mich anstarren. So kurz war der Rock nun auch wieder nicht...

Ich werfe mit bösen Blicken um mich und erreiche die Wartehalle, in der ich dann entsetzt feststelle, dass sich auf dem Weg vom Gleis bis runter durch die Reibung der Tasche der Rock komplett hochgearbeitet hat. Aber nur auf der einen Seite, deswegen war mir das auch nicht aufgefallen. Aber es reichte, um fast den ganzen Arsch freizulegen, natürlich trug ich an dem Tag auch einen String, wie sollte es auch anders sein. Was bedeutet, dass alle Leute hinter mir einen wunderbaren Ausblick auf meinen nicht gerade kleinen, blanken Hintern hatten (was nicht heisst, dass ich dick bin, aber ich stehe J-Lo da in nichts nach).

Tja, ab dem Moment hab ich mir die Tasche immer an den kleinen Bügeln umgehängt und unter den Arm geklemmt...

Montag, 13. November 2006

Abschlußleisten und Kreiskaninchenschau

Ich geb ihnen ja immer wieder eine Chance. Und es sind ja auch nicht immer schlechte Erfahrungen. Meistens sind sie ja kompetent und nett. Aber wenn es dann darum geht, einen Servicetechniker zu schicken, pflegt die T-Com leider ihr altes Image.
Also mangels Festnetzanschluss noch kein DSL und darum auch selten ein neuer Post.

Aber im Moment bin ich auch noch mit den obligatorischen Kleinigkeiten nach einem Umzug beschäftigt. Die Dinge, die dann in der WG irgendwann einfach nicht mehr erledigt worden sind (wie Fußleisten). Aber hier wird das gemacht, und zwar alles. Also rein in den Baumarkt mit dem blau-gelben Logo. Da ist das mit den Servicemitarbeitern genau wie mit den beiden Pluspolen eines Magneten. Geht man auf sie zu, gehen sie weg. Je schneller man geht, desto schneller bewegen sie sich von einem weg. Man kommt sich vor wie in "Age of Empires" oder so. Ich bin ein Soldat, bis an die Zähne bewaffnet und die Mitarbeiter sind die Bauern. Von einer KI gesteuert, sind sie darauf programmiert, immer einen größtmöglichen Abstand zwischen allen potentiellen stärkeren Gegnern, in dem Fall alle Kunden, einzuhalten, um nicht behelligt zu werden.

Irgendwann steht man dann fassungslos vor diesen Abschlußleisten für die Arbeitsplatte in der Küche. Fünfundzwanzig Tacken für eine Stange Plastik. Und mit einer ist es ja nicht getan. Und Eckverbinder und Abschlußblenden hat man dann auch noch nicht. Und wahrscheinlich gibt es noch ein spezielles Befestigungssystem, das auch noch dazu gekauft werden muss. Aber nicht mit mir. Hab dann Fußleisten genommen, die genau so aussehen und nur sieben Euro das Stück kosten.

Während der Woche übe ich mich im Moment an Presseartikeln und Begrüßungsreden. Wenn einem dann mit einem gehässigen Grinsen ein Grußwort für die Festschrift der Kreiskaninchenschau und der Kreisgeflügelschau in die Hand gedrückt wird, dann ist das aber selbst für mich eine enorme Herausforderung. Über Kaninchen zu schreiben, geht mir ja dann noch leichter von der Hand. Aber Geflügel??? Eine große Halle, lautes Gekreische, Gegackere und Gegurre (gibts das Wort?), blöde Tauben mit Locken an den Füßen und dicke Männer mit Pokalen. Irgendwie traut man sich nicht zu atmen, man hat das Gefühl, dass durch das Geflattere die halben Federn inklusive Milben in der Luft hängen und außerdem stinkts da immer nach Hühnerscheisse.

Aber: ich habe auch diese Herausforderung angenommen und wurde sogar für meinen unkonventionellen Schreibstil gelobt. Das is doch was.

Freitag, 27. Oktober 2006

I like to move it

Umzug. Naja, wenn es was zu werkeln gibt, bin ich ja immer die erste, die einen Hammer in der Hand hat. Aber nun heisst es umziehen in eine neue, schnuckelige Dachwohnung, in der (leider) alles schon startklar ist. Nur noch Möbel reinschleppen und loswohnen.

Aber das hat auch seine guten Seiten. So gerne ich ja auch streiche, bohre, hämmere, säge, schraube und tapeziere (nein, keine kostenlosen Dienstleistungen, vergesst es), das kostet ja alles Geld und so hat man schön gespart. Dafür gabs in der WG (u.a. mit Ann von Neben) vor fünf Jahren genug zu tun, Komplettrenovierung, bei der wir beide uns mal so richtig austoben durften:
Tapeten entfernen, spachteln, schmirgeln, tapezieren, abkleben, streichen. PVC raus, Trittschalldämmung legen, Laminat verklicken, Küche aufbauen, Löcher bohren usw usw. Inklusive Elektrikerarbeiten, da die beiden männlichen Mitbewohner leider vier linke Hände hatten. Wenn ich da an diverse Dübel für 7 Euro/Stck. denke... Naja, man kann ja nicht alles können, liebe Jungs.

Die Kunst ist, den Spagat zwischen intelligenten, gutaussehenden (Eigenlob muss an der Stelle sein, um den Spannungsbogen zu halten), charmanten Frau und der schwitzenden, ölverschmierten, kumpelhaften Heimwerkerin zu schaffen, ohne zu sehr als Mannweib zu gelten. Aber mal ehrlich, Männer: findet ihr es nicht auch besser, wenn eure Freundin lieber in den Baumarkt fährt als Schuhe kaufen? Ich kann mich noch genau an das enttäuschte Stimmchen von Ann von Neben erinnern, als sie mir erzählt hat, dass sie von ihrem Papa nicht die versprochene Bohrmaschine zu Weihnachten bekommen hat. Aber sie kauft auch gerne Schuhe und das ist auch gut so. Wie gesagt, ein schmaler Grat.

Unglaublich, wie viel Krempel man in etwas mehr als einem viertel Jahrhundert schon ansammeln kann. Was machen dann erst die, die mit 20 schon drei Kinder haben? Puh, da müsste man schon ein Haus haben, nie wieder umziehen. Ich hab übrigens Fotos gefunden, auf denen mein Papi zu sehen ist, wie er mit einer Bohrmaschine Löcher in Maiskolbenscheiben bohrt, damit sie auf einen Grillspieß passen... Naja, irgendwo her muss ich es ja haben.

So, weiter gehts, einpacken.

P.S.: Es heisst übrigens Inbus, nicht Imbus.

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Mein erstes Stofftier

Michael und ich dachten uns, dem ersten Stofftier im Leben gebührt ein Platz im Blog. Hier ist er nun, mein 27 Jahre alter Hasi:



Jaaa, Hasi ist nicht wirklich ein kreativer Name, aber das kann nun mal ein einjähriges Kind am besten nachbrabbeln und dabei ist es dann geblieben. Wir hatten uns noch überlegt, die beiden mal zusammenzusetzen, aber es hat sich rausgestellt, dass Michael's Hase und meiner beide Rammler sind, wie bei meinem unschwer an der Latzhose zu erkennen ist.

Irgendwann sind ihm die Augen rausgefallen und mein jüngerer Bruder oder meine Schwester, weiss ich nicht mehr genau, hat bitterlich geweint. Da hat mein Papi ihm mit Filzstift Augen, Nase und Mund gemalt. Die Reste sind immer noch zu sehen. Die Barthaare aus Plastik existieren auch noch, aber die hab ich allesamt zerkaut, fragt mich bitte nicht, warum. Die sind auf dem Bild nicht wirklich zu erkennen.
Ausser dem Hasen hatte ich auch noch eine Ente. Die ist aber nicht ganz so alt, nur fast. Und jetzt will ich den von Michael auch sehen! Los, Foto!

Montag, 9. Oktober 2006

Jaaa, is ja gut!

Dann komme ich jetzt der Fragebogen-Einladung von Michael nach, der schimpft schon mit mir. Ich hab aber auch lang nix geschrieben. Dafür hab ich ihm die Kategorie "saarländisches Sprichwort" geklaut :-)

Fünf Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:
• Einen SLR 722 - Yeah, Baby, yeah!
• Einen lebenslangen, unbegrenzten Apple-Einkaufs-Gutschein
• Eine eigene Insel
• Ein Piratenschiff
• Die Lizenz zum Töten

Fünf Dinge, die ich habe, aber lieber nicht hätte:
• Knubbelzehen
• Einen Siebkopf
• ISDN
• Einen Siebkopf
• Siemens S65

Fünf Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:
• langweilige Eltern
• Ein italienisches Auto
• blonde Haare
• Ein Windows-Laptop
• Eine Kaffee-Allergie

Sonntag, 8. Oktober 2006

Update nach verlängertem Wochenende

Ich muss saarlännisch schwätze, weil ich es Wochenenn in Bayern mit lauder Saarwellinger verbrung hann unn das dringende Bedürfnis hann, mol widda guddes saarbrigga Platt se schwätze. Außademm hadd mich em Mischael sei saarlännisches Schbrischword inschbirierd, das muss ich jetzt aach inbaue.

Kleine Landeskunde:

Hochdeutsch: Kaninchen
Bildstock: Kanienscha
Saarwellingen: Kaneinscha

Hochdeutsch: Papier
Bildstock: Babier
Saarwellingen: Pabeia

Hochdeutsch: füttern
Bildstock: fiddere
Saarwellingen: feydern

Und das waren nur die Wörter, die ich mir merken konnte, bzw. verstanden habe. Und Saarwellingen is nur ca. 25 km von Bildstock entfernt.
Abgesehen davon hats in Bayern wie erwartet Kühe, Häuser mit Holzbalkonen und Geranien und naja, die Party war zwar gekrönt von einem leckeren Buffet, aber die Saarländer sind dann doch eher in Feierlaune.

Das saarländische Sprichwort werde ich jetzt von Michael übernehmen.

Grüetzi? Nee, Glück auf!

Samstag, 30. September 2006

Schlangenbeschwörer

Was macht man an einem Samstag nachmittag? Nun, man könnte ja raus an die frische Luft, aber dazu müsste man sich ja bewegen. Also kuckt man aus reiner Verzweifelung aber ohne auch nur die geringsten Erwartungen "Snakes on a plane". Nein, doch nicht im Kino, Geld würde ich für sowas nicht bezahlen. Nein, das war eine Sicherungskopie, die jemand von seinem Kinobesuch gemacht hat, falls er da was vergessen sollte. Und die hat er dann einem Freund gegeben, der wieder einem Freund und so weiter.

Bereits nach den ersten Minuten, als die Charaktere eingeführt werden, weiss man, dass es einen eiskalt lässt, wenn einer von denen krepiert. So flach sind die. Der gute Samuel muss ja ganz schön verzweifelt sein, wenn er in einem Film dieser Art mitmacht.
Als dann die ersten Schlangen im Flugzeug ihren Weg in die Freiheit, bzw. ihr pheromongeschwängertes Ende finden, weiss man, dass dieser Film schon fast die Qualität von "Killerameisen" hat.

Und ich WUSSTE es, dass die Schlangen Geräusche von sich geben. Das machen die Viecher in solchen Filmen immer. Sie brüllen, fauchen, knurren... Spinnen, Ameisen, Schlangen, in der Regel recht schweigsame Geschöpfe, kündigen ihr todbringendes Kommen vorher immer noch mit einem entsprechenden Laut an, damit das Opfer auch noch Zeit zum Schreien hat.

Dann der absolute Knaller, der sogar die Schrotflintenaktion bei "Killerameisen" in den Schatten stellt: in der Flugzeugtoillette: ein Pärchen macht wild rum, sie natürlich oben ohne, die Brüste immer in der Kamera, alles andere züchtig bedeckt. Man denkt noch so für sich, "die beisst der jetzt in die Titten", was man eben in solchen Situationen denkt, es aber nie ernst meint und auch nicht erwartet, dass es eintritt. Aber ein krankes Hirn hat die Idee wohl für gut befunden und umgesetzt. Aber das war noch nicht alles. Nein. Es kommt noch viel platter.
Der nächste Typ geht aufs Klo, packt sein Teil aus, pinkelt. Und man denkt noch: "wenn die ihm jetzt in den..." und dann ist es auch schon passiert. Unglaublich.

Schwachsinn reiht sich an Schwachsinn, aber da man nichts besseres zu tun hat (das gibt mir jetzt irgendwie zu denken, aber vielleicht war ich auch nur zu faul, etwas anderes zu tun), kuckt man eben weiter.

Der beste Spruch (nachdem der tot geglaubte Kapitän wieder aus seinem vermeindlichen Grab im Technikgraben geklettert ist): "Können Sie denn mit einer Hand fliegen?" "Sie glauben gar nicht, was Männer alles mit einer Hand machen können, Baby". Ahja.

Alle lustigen Sachen hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Der lustige dicke Schwarze rettet alle, nachdem der böse Gangsterrapper ganz doll böse geworden is, dann aber geläutert sich bei allen entschuldigt hat. Samuel kriegt ne Tussi, die, äh, andere, äh, Hauptrolle kriegt auch ne Tussi, der Böse Unfreundliche is tot. Das Baby is gerettet, die Schlangen tot und die Welt ist um einen unnötigen Film reicher. Nächstes Mal spiel ich vielleicht doch lieber Nintendo.

Dienstag, 12. September 2006

My name is Ms. Smith, I'm 27...

... I'm a designer and this - is my ride:

My Peugeot 309. I got it from my 85 years old großvater, all the beules and delles were his fault.

These are my 14" rims, you can also see the crazy color of the lack, it's called "altherrenbraungrau".

Take a closer look to the schimmering, blitzing roof.

As you can see, the seats are pure, comfortable, real plastic. On the rückbank, i have enough platz for my friends, but seltsamerweise, nobody wants to take a ride in my car.

In the kofferraum you can see a complicated hold-the-deckel-offen-device, which is unique at this 309-series.

Behind the wheel, i'm the hottest chick in town!

This is the platz, where my amazing, stunning, unbelievable, awesome and incredible DVD, CD and MP3-player could be...

Ich hätte also gerne a big inch monitor instead of all my mirrors, which i don't need, because everybody überhols me, so I can cruise without looking behind me.

PLEASE, SOMEBODY - PIMP MY AUTO!

Mittwoch, 6. September 2006

Der böse Blick


Ich folge mal wieder dem Beispiel von Michael und veröffentliche ein tolles Foto aus meiner Kindheit. Im Gegensatz zu Michael kann man mich wenigstens noch erkennen. Absolut unverändert: der skeptische Blick, den sicher einige wiedererkennen werden :-D

Freitag, 1. September 2006

Traumwelten

Ich habe ein kleines Buch, in das ich so richtig abgedrehte Träume reinschreibe. Leider befindet sich dieses Buch im Moment in einer der zahlreichen Umzugskisten, deswegen werde ich den aktuellsten einfach mal hier veröffentlichen.

Wir sind irgendwo auf dem Land, kleine Dörfer und Felder. Ein Monster ist unterwegs, ein Menschenfresser. In dem Fall ein Gorilla, wie King Kong, auch etwa so groß nur viel fieser und immer hungrig. Eigentlich sollte es für das Militär kein Problem sein, den zu erledigen, aber die tauchen einfach nicht auf. Und ohne schwere Waffen kann man ihn nicht besiegen. Es herrscht Ausnahmezustand, in der näheren Umgebung scheinen auch noch weitere dieser Monster unterwegs zu sein.

Der Strom und das Telefonnetz sind teilweise ausgefallen. Häuser sind teilweise zerstört, Autos brennen. Diejenigen, deren Häuser noch stehen, verbarrikadieren sich, lassen auch die anderen nicht herein. Denn der Gorilla sieht und hört nicht besonders gut, erzählen uns die Bewohnder des Ortes. Wenn man sich gut versteckt, findet er einen nicht. Er kann aber trotz seiner Größe mit seinem Arm in Fenster oder Türöffnungen fassen und sich seine Beute angeln. Tagsüber schläft er meistens, dann liegt er irgendwo und schnarcht. Journalisten machen ein paar Fotos, aber keiner traut sich an ihn heran. Nachts macht er sich dann auf zur Nahrungssuche. Meistens hört man ihn auch kommen, deswegen werden Wachen aufgestellt.

Aber eines Nachts taucht er plötzlich am Ortseingang aus dem Wald auf. Panik bricht aus. Einige klettern auf einen Baum und verstecken sich im Geäst. Keiner will uns hereinlassen, er kommt immer näher! Plötzlich zieht mich jemand hinter eine Gartenmauer, die leicht von einer Hecke verdeckt wird. Das könnte knapp werden, aber ich presse mich dicht hinter der Mauer auf den Boden, so sieht er mich hoffentlich nicht von der Straße aus. Plötzlich wirft mir der Mann etwas zu und meint, ich solle das auf mich drauf legen. Ich halte etwas stinkendes, schmieriges in der Hand und im Mondlicht erkenne ich, dass es eine abgenagte, menschliche Wirbelsäule ist, an der noch Fleischfetzen hängen. Ausserdem liegen da noch Rippen, Oberschenkelknochen und andere Reste. Der Mann meint, verwesendes Fleich rühre er nicht an, also würde uns das schützen. Wir ducken uns wieder hinter die Mauer und da kommt er auch schon.

Ich höre sein Brüllen, sein Stampfen und Klirren von Glas, die Schreie der Unglücklichen, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten. Das Knacken von Knochen und das zufriedene Grunzen, als er seine Opfer verspeist, dringen in mein Ohr. Ich liege wie versteinert hinter der Mauer und scheiss mir fast in die Hose. Aber er zieht ab und uns ist nichts passiert.

Ein anderes Mal verstecke ich mich in einer öffentlichen Toillette und der TRaum nimmt mal wieder eine dieser absolut nicht nachvollziehbaren Wendungen. Fidel Castro, der aber deutsch spricht, ca. 35 und gutaussehend ist, lässt sich in seiner gepimpten Karre von seinen Homies durch die Stadt fahren. Als er mich sieht, will er mich irgendwie entführen oder als Geisel nehmen (was mir schon schmeichelt, denn der Typ gilt schon als ziehmlich cool). Aber durch irgend ein intellektuelles Gerede kann ich ihn davon überzeugen, dass er das besser lässt und er fährt weiter.

Haben die eigentlich keinen Schiß vor dem Gorilla?

Montag, 28. August 2006

Regentag am See

Besser gehts nicht: Seeed, Gentleman, Culcha Candela, Kosheen und einige mehr in Losheim! Zwar etwas verregnet, aber getanzt wurde trotzdem. Ich bin heute tippfaul, deswegen nur ein Verweis auf den Post von Flaschenverteiler, da gibts unten auch einen Link mit Bildern (leider nicht von den Acts, denn mit dem Handy wird das nix, und ist die Kamera noch so gut). Dafür bringen Seeed eine Live DVD noch dieses Jahr heraus. Die wird sofort gekauft.

Freitag, 25. August 2006

I'm so crazy

Kennt ihr das nicht? Wochen, Monate hört ihr eure Lieblingsmusik und irgendwann kommt der Punkt, da habt ihr Lust auf was Neues. Ihr hört mal wieder ein paar von den alten Sachen oder das Album, das ihr mal zum Geburtstag bekommen habt, aber leider ist das alles nicht so der Bringer.

Und dann - dann kommt er: der Kracher, das Album, auf das ihr schon immer gewartet habt. Eigentlich hättet ihr es gar nicht beachtet, hättet ihr es im Laden stehen sehen. Ab und zu gibt es sie noch: Bands, die richtig was drauf haben, ein Album, bei dem jedes Lied in die Glieder geht. Ging mir damals nach Elektro und Alternative mal so mit den Black Eyed Peas und ELEPHUNK.

Ms. Smith proudly presents her new favorite:

Gnarls Barkley, Crazy

Gnarls Barkley, ein Name, der eher sowas wie Gitarrenrock vermuten lässt - wer da noch still sitzt, dem ist nicht mehr zu helfen. :-)

Donnerstag, 24. August 2006

Ach ja...

...seit einer Woche bin ich endlich stolzer Besitzer eines Nintendo DS Lite. Ich wollte mir immer schon den Advance kaufen - im Nachhinein bin ich froh, dass ich es nicht getan habe, denn der DS is dann doch vergeilter.

Bisher besitze ich aus Kostengründen erst einmal nur Dr. Kawashimas Gehirnjogging und geliehenerweise New Super Mario Bros, was jeeeede Menge Spaß macht.

Der Dr. Kawashima, der kann ganz schön fies sein. Trainiert man mal einen Tag nicht, macht er einem gleich ein schlechtes Gewissen. Oder er kuckt ganz traurig mit seinen Polygonaugen... Wenn mehrere Accounts zum Trainieren angelegt sind, vergleicht er auch noch die Leistungen mit denen anderer Spieler: "Heute waren Sie nicht so gut wie XXX."

Auf jeden Fall empfehlenswert - geiles Spielzeug :-)

Was macht ne Tussi im Fitness-Studio in der Dusche?

Nachdem diese Geschichte gestern bei einem Kaffee wie immer für einige Lacher gesorgt hat, meinte Ann von Neben, ich sollte sie doch einfach mal hier im Blog zum Besten geben.

Ann und ich waren im Fitness-Studio, kommen vom Crosstrainer oder was auch immer und wollen duschen. Als wir hereinkommen, hören wir schon, dass jemand unter der Dusche ist und singt. Und zwar grauenhaft. Wir grinsen schon, suchen ebenfalls unsere Sachen zusammen und gehen zur Dusche. Dort war es so, dass drei Duschen in einer Reihe waren und um an die Letzte zu gelangen, musste man an den ersten beiden vorbei. Ann nimmt die zweite, ich die dritte und im Vorbeigehen starren wir ungläubig auf die Sammlung von Duschgel, Shampoo, Spülung, Peeling, Kur und was weiss ich noch, die die Tussi in der ersten Dusche vor der Kabine drappiert hat.

Ich kämpfe gerade noch mit dem Shampoo, als Ann, wie immer als erste fertig, in meine Dusche kuckt und meint: "Die rasiert sich...". Ich hör nur die Hälfte durch den Schaum, denk, jo, dann soll die sich doch die Beine rasieren und nicke nur abwesend. Als ich dann ebenfalls die Dusche verlasse, sehe ich im Vorbeigehen, wie die Tussi gerade die wildesten Verrenkungen macht, das Bein an die Wand stellt und sich gerade, naja, einen Kojak rasiert. Staunend verlasse ich die Dusche. Wir versuchen krampfhaft, uns das Lachen zu verkneifen, was durch folgendes Geräusch: chr-chr-chr-chr (Lala-ich-rasier-mir-die-Achseln) nicht gerade vereinfacht wird.

Irgendwann (wir sind schon angezogen und fast fertig), verlässt sie dann mit einem Arm voll Flaschen und Tuben die Dusche, auf dem Kopf ein Handtuch und eins um den Körper. Alleine für die Masse von Handtuch hätte ich eine zweite Tasche benötigt.

Sie stellt alles ab, als ihr Handy klingelt. Sie geht ran und meint: "Hallo Schatz, ja, ich bin noch da, holst du mich ab? Ich bin in 5 Min. fertig!"
Nun hält uns nichts mehr und wir lachen uns schlapp. 5 Min. Iss klar.
Aber der Knaller kommt noch. Erst bemerke ich die Zahnbürste (die sie evtl. schon vorher benutzt hat), dann stupst mich Ann und meint: Die cremt ihre Nippel!" Ich kucke und tatsächlich: sie nimmt eine winzige Tube, stippt ein wenig auf ihren Finger und cremt sorgfältig jeden Nippel ein. Davor hatte sie natürlich schon mit jeweils spezieller Lotion oder Creme ihr Gesicht, ihre Hände, ihre Füße usw. bearbeitet... Unglaublich.

Wir beide unterhalten uns in unterdessen lautstark darüber, ob wir mal unsere Schmutzwäsche mitbringen oder das Geschirr hier einweichen sollen. Den Wink mit dem Betonpfeiler versteht sie natürlich nicht.

Wir verlassen die Umkleide, sie steht immer noch nackich da, von wegen 5 Min. Ob sie wohl noch mit dem zusammen ist?

Sollte wir auch nur annährend so werden: wir haben uns geschworen, uns dann gegenseitig zu erschießen.

Dienstag, 15. August 2006

Lagebericht

Hat euch schon mal jemand mit dem Ellbogen den Arsch massiert? Nein? Mir schon. Nach der Schreibblockade folgte am Wochenende die Blockade in meiner Brust- und Halswirbelsäule. Durch eine angeborene Verkrümmung, die an der Stelle besonders fies ist, passiert das leider öfter. Man kann seine Fingerknöchel knacken lassen, seinen Nacken oder seine Zehen. Aber nicht oder nur sehr schwer die Brustwirbel. Auch nach einer Heim-Massage und Ziehen an verschiedenen Extremitäten keine Besserung.
Dann bin ich am Montag zu der Masseurin des Vertrauens ( bzw. der meine Mama und meine Schwester vertrauen).

Die "Praxis" ist gemütlich eingerichtet, es empfängt mich eine nette blonde Frau, führt mich in eine Art Warteraum, auch sehr gemütlich und fängt an, mich vollzulabern. Anscheinend ist sie davon ausgegangen, dass wenn meine Mama und Schwester schon hier waren, ich quasi allwissend bin und zur Stammkundschaft gehöre. Also stehe ich noch ein bisschen irritiert herum, warte ab, wann ich denn nun massiert werde und komme zum Glück nicht mehr dazu, die Frage "Wo geht ihr denn immer so weg? In die KUFA?" zu beantworten, denn endlich kommt die Masseurin. In Erwartung eines Mörder-Händedrucks drücke ich richtig schön fest zu und breche der fast die Hand. Es gibt ja nichts schlimmeres als Menschen, die einem eine tote, kalte Hand in die eigene legen!
Steffi - falls du das liest - ich sag nur: es Händche aus Sulzbach!

Aber hier war es wohl so, dass die sich die Kraft nur für die Massage aufhebt. Nach mittlerweile ca. 15jähriger Erfahrung mit einer krummen Wirbelsäule, stümperhaften Orthopäden, angenehmen, aber wirkungslosen Massagen, Physiotherapeuten, Fitness-Studios u.ä. wage ich zu behaupten, ich kenne mich ein bisschen aus und weiß, wer was drauf hat und wer nicht. Und die hat's definitiv drauf. Das war weit entfernt von einer herkömmlichen Massage. Jeder Wirbel wurde einzeln bearbeitet und nicht durch einen kräftigen Ruck, sondern durch sanftes Schaukeln, Drücken und Schieben wieder in seine vorgesehen Position gebracht. Dabei kam auch der Ellbogen auf dem Arsch zum Einsatz. Erst hatte ich ein bisschen Angst, als die plötzlich einfach meine Hose hinten runtergezogen hat, weil ich mich wieder an die Lesbe erinnert habe, mit der ich mein Zimmer teilen musste, aber Fehlalarm.
Also alles in allem sehr empfehlenswert. Leider mit 25 Euro für 30 Min. nicht billig, aber das war es wert.

Was mich die ganze halbe Stunde beschäftigt hat: da lief so eine Entspannungsmusik mit diversen Zupfinstrumenten und Glöckchen usw. Ich habe mich dann gefragt, ob das dann eine ganze Band ist, bei der dann einer die Aufgabe hat, alle paar Minuten mit einem Klöppel einen Gong zu schlagen. Was die wohl auf die Frage "Was spielst du denn für ein Instrument?" oder "In welcher Band spielst du denn?" antworten?

Im Moment quäle ich mich leider mit den Spätfolgen, was allerdings nicht die Schuld der Masseurin ist, sondern je nach Ausmaß der Blockade jedem Einrenken folgt. Die Wirbel rücken wieder an ihren Platz, aber die Muskulatur, die schließlich daran angewachsen ist, macht die Bewegung mit. Die Folge ist eine Art Zerrung, gepaart mit Muskelkater. Und die macht mir im Moment bei jeder Kopfbewegung das Leben schwer.
Wir sind einfach alle degenerierte, faule Schweine. Ab jetzt geht ich wieder ins Fitness-Studio.

Donnerstag, 10. August 2006

Piraten und dumme Amis

Da ist es wieder, das Blog-Loch, das alle immer kollektiv befällt. Also versuche ich die entstandene Lücke so gut es geht zu füllen.

Nach Michael's Blog über tolle amerikanische Fernsehserien nun ein kleiner Kommentar zu ebensolchen auf MTV. Mütter, die ihre Töchter verkuppeln wollen. Looser, die was ganz Tolles werden wollen wie Sänger, Model oder Breakdancer. Die schaue ich mir immer wieder gerne mit einer gewissen Faszination an. Nicht, weil ich das alles so toll finde und am liebsten auch mal da mitmachen würde, nein, man kann irgendwie nicht anders. Mit offenem Mund sieht man zu, wie eine Mutter dem eventuellen Date ihrer Tochter ihre Möpse zeigt. Kopfschüttelnd versucht man, einen sinnvollen Text in dem ganzen "Oh my god", "he's soooo cute", "She's so hot" und "Tell him, i got big boops" zu erkennen. Zwecklos.

Wie ein roter Faden zieht sich ausserdem durch diese Serien, dass es wohl das Geilste für einen Amerikaner sein muss, seinen Hintern, seine Titten, sein bestes Stück zu zeigen oder etwas gaaanz versautes zu sagen. Wie Cameltoe. Oder Penis. Sobald ausserdem eine Kamera in der Nähe ist, steigern alle Frauen ihre Lautstärke und reden, als wäre sie auf Speed. Alle Typen sind mindestens so cool wie Snoop Dogg. Mindestens.

Auch sehr lustig: absolut demotivierte amerikanische Juendliche, die es zu irgendwas bringen wollen. Ein Coach, der ihnen auf diesem beschwerlichen Weg hilft. Die High School, der Ort des Grauens, der fehlenden Anerkennung, der Demtigung oder des Paradieses, je nachdem, wo man auf der Beliebtheitsskala steht. Und nach oben wollen sie alle. Das ist der Sinn des Lebens. Leider scheitern die meisten, nein, eigentlich alle, schon an dem obligatorischen Training, das sie alle durchmachen müssen, egal ob Theatermime, Rugbyspieler oder Model. Drei Minuten auf dem Laufband und sie sind fertig. Alle Motivation den Bach runter. Sie heulen, wollen einen Cheesburger, ihre Mommy oder eine Coke. Absolut die Lachnummer.
Am Ende schenkt ihnen MTV dann quasi den Erfolg, um sie nicht vollendens zu deprimieren. Der Standard-Satz ist dann: das hat mein Leben verändert, dass ich das schaffen konnte, hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann! Naja, lassen wir sie in dem Glauben.

Pimp my ride hab ich hier extra mal außen vor gelassen, denn das is wirklich ne witzige Sendung. Da hat jeder Gangster mehr Grips als alle Gehirne in den anderen Serien zusammengerechnet.

Dann: Fluch der Karibik: seeehr geil, da gibts nicht viel zu sagen. Vor allem Johnny Depp, klar. :-) Die ekelhafteste Szene: als das Handelsschiff vom Kraken versenkt wird und Stiefelriemen seinem vermeindlich toten Sohn nachblickt, wächst aus seiner Backe - urgs - ich darf gar net dran denken - so eine Seepocke raus und öffnet sich! AAAARGH! Abartig! Würg!

Aber alles in allem meiner Meinung nach genau so gut wie der erste Teil, von der Handlung her nicht so dicht, aber dafür gibts ja noch den dritten Teil. Seufz, da will man doch einfach nur auch Pirat sein...
Rauben, plündern, brandschatzen. Karibik.

Sonntag, 6. August 2006

Update

Neue Bilder, neue Gesichter!

Wer sich jezt immer noch nicht erkannt oder gefunden hat, kann sich auch selber nachbauen! Viel Spass dabei. :-)

Montag, 31. Juli 2006

South Park


Ich


D.J.


S.L.


M.B.


A.G.

...und wer sich hier nicht wiederfinden konnte, der tut das vielleicht hier (created by StrgAltEntf und Ihrem Freund, deren Seite sich leider nicht direkt verlinken lässt):

Donnerstag, 27. Juli 2006

Vergeilter Fuchs



BlingBling und Pelz, da wird selbst Snoop Dogg neidisch!
Das Theme kann man direkt über den Browser installieren, heisst PIMPZILLA 3.0
Für alle anderen PC Spacken empfehle ich iFOX SMOOTH, dann sieht wenigstens euer Browser gut aus! ;-)

Mittwoch, 26. Juli 2006

Allez, Allez No. 2

Mein Wochenende habe ich in einem - zum Glück klimatisierten - Begleitfahrzeug bei einer Fahrradtour durch Frankreich verbracht. Da man nicht immer nur nehmen und nie geben kann, konnte ich natürlich die Bitte der Frau Staatssektrtärin Klug, das Helferteam bei ihrer Tour zu unterstützen, nicht ausschlagen. Allerdings fordert das Amt einer Staatssekretärin schon seinen Tribut. Das war die zehnte Tour de Saar, bei den neun vorherigen konnte Astrid das Radeln wenigstens noch ein bisschen genießen, bei dieser war nun das Notebook, eine Aktentasche und zwei Handys unentbehrlich. Dazu muss ich aber sagen: Respekt, denn nicht jeder in der Position hat die Zeit und die Lust, bei einem solchen Terminkalender noch so ein Projekt zu organisieren und dann auch noch persönlich mit zu radeln! Am Sonntag Abend noch die Busse ausgeladen und um 4:00 Uhr wieder aufstehen, um den Flug nach Berlin zu bekommen.

So, genug davon, ich kann jedenfalls persönlich bestätigen, dass es auch sehr, sehr nette, lustige und engagierte Politiker gibt - Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)
Für mich hieß das: in einem Bus sitzen, Warnweste an, Karte und Funkgerät in der Hand und an Kreuzungen und Kreiseln die Straße sperren, damit 70 Fahrer von der Oma bis zur 8-Jährigen sicher die Straße überqueren können.
Dazu zwischendurch einen Getränkestopp einlegen, Tisch aufbauen und aus 5-Liter-Kanistern Wasser an dehydrierte Fahrer verteilen, dazu Bananen, Äpfel und Müsliriegel. Na gut, es war nicht ganz die Tour de France, aber es hat wirklich Spaß gemacht, durch Frankreich zu fahren. Ich war selber überrascht, wie viel Französisch ich noch kann, bzw. zumindest noch verstehe. Reden klappt nicht so gut, aber das macht nur die Übung, denke ich.

Zu erwähnen wäre noch, dass ich mein Zimmer im Hotel Cactus an der Nationalstraße mit einer 47-jährigen Lesbe geteilt habe. Also die wäre eindeutig der Mann in der Beziehung. Ich muss zugeben, ein bisschen Angst hatte ich schon, trotz der Hitze hab ich immer meine Beine und den Hintern zugedeckt. Aber am zweiten Tag hab ich allerdings gemerkt, heterosexuelle Frauen interessieren die nicht die Bohne, die hat mich kaum beachtet (zum Glück) und hat sich eigentlich nur mit den Männern, also Geschlechtsgenossen unterhalten. Und sie hatte keinen BH an. Was an sich nicht schlimm ist, aber wenn dann beim Essen die T***** unterm Tisch liegen und man an den Nippeln für drei Euro Brezeln aufhängen kann, dann ist das kein schöner Anblick.
Abends etwas zu unternehmen, ist in der Gegend um Saarburg ein Ding der Unmöglichkeit. Also haben wir uns an einem Abend Bier gekauft, das wir dann im Restaurant kalt stellen durften und uns später neben dem Hotel, ganz romatisch an der Nationalstraße, auf die Wiese gesetzt. 30 Min. später gab es das erste und einzige Gewitter an diesen drei Tagen...

Alles in allem ein witziges, aber anstrengendes Wochenende, an dem ich zumindest ein paar Brocken Französisch wieder aufgefrischt habe und der Meinung bin, dass es in jedem Auto CB Funk geben müsste. Das macht Spass.

Fotostrecke I
Fotostrecke II

Mittwoch, 19. Juli 2006

Allez! Allez!

Le Tour de France... mein liebstes Sportereignis. Neben Weltmeisterschaften und Europameisterschaften, versteht sich. 2006 getrübt durch Dopingskandale, den Ausschluss von Jan und in den Hintergrund gedrängt durch die Weltmeisterschaft, verfolge ich doch wie jedes Jahr mit Spannung die große Schleife.

Auch heute steht wieder eine mörderische Bergetappe an, bei der die Fahrer wieder unmenschliches leisten. Im gelben Trikot steckt ein Amerikaner. Ich hoffe, dass Andreas Klöden ihm dieses noch abjagen kann, momentan steht er auf Platz sechs.
Ich bin, wie viele andere auch, der Meinung, dass Andreas Klöden die letzte Tour schon hätte gewinnen können, wenn das Team für ihn und nicht für Ullrich gefahren wäre. Denn wo Jan geschwächelt hat, war Andreas noch fit und musste sich zurückhalten, seinen Kapitän die Berge hoch ziehen.

Irgendwie passen die Amerikaner nicht zur Tour. Sie ehren und respektieren sie nicht. Lance Armstrong wurde bei allen Toursiegen schon früh von seinem Team am ersten Berg im Stich gelassen, meistens mussten die Kollegen erschöpft aufgeben. Und was macht der gute Lance? Lässt sich ziehen bis fast oben hin und reißt dann aus. Natürlich, verboten ist das nicht. Aber die Tour gibt es seit hundert Jahren und jeder Mensch mit ein bisschen Hirn und Sportsgeist weiß, dass jeder mal ackern muss, der in der Ausreißergruppe oben ankommen will. Anscheinend wissen das die Amerikaner nicht. Gestern das gleiche Spiel: Klöden ackert, macht die Führungsarbeit, der Ami hängt hinten dran, reisst aus, gewinnt die Etappe. Naja, wie immer gilt: America first.
Ich drücke Andreas die Daumen, dieser Mann hat Ehrgeiz und noch eine Woche Zeit.

Dienstag, 11. Juli 2006

Nüsse für alle

Noch ein Wort des Abschieds. Die WM ist vorbei. Deutschland ist Dritter - Weltmeister der Herzen, Zidane ist bester Spieler, Materazzi droht ein Strafverfahren, die Italiener steigen alle ab in die dritte Liga, die Fanmeilen werden abgebaut, Klinsi's Trainerbank versteigert. Wir wissen immer noch nicht, ob er bleibt, dafür wissen wir, dass Poldi, der Daaavid und der Gerald gerne singen, wie Gattuso in der Unterhose aussieht und dass Angie ihren Mann zu keinem der Spiele mitgebracht hat.

Die Flaggen und Fahnen hat noch keiner weggeräumt, dafür hat mein Bruder endlich sein Trikot gewaschen. Das kollektive "Wir sind der wahre Weltmeister"-Grinsen wird sich noch einige Zeit in unseren Gesichtern halten. Irgendwie vermisse ich die abendlichen Spiele, das Ausfüllen der Tabellen und das "Morgen spielen wir wieder! Wo kuckst du denn?". Einen Monat lang haben König Fußball und der Kaiser Deutschland regiert, sogar das Wetter hat der Kaiser gerichtet. Ja guut,der kann halt einfach alles.

Wie genial sich Deutschland präsentiert hat und ob wir jetzt patriotischer sind oder nicht, will ich nicht nochmal groß hervorheben, wie geil es war, weiß jeder selbst.
Ich hoffe, dass im Moment in Australien, in Tschechien, in Schweden, in Ghana, in den USA, in Korea und in vielen anderen Ländern jemand in einer Kneipe oder bei Freunden und Verwandten sitzt und von seiner Reise und seinen Erlebnissen in Deutschland bei der WM erzählt. Seine Fotos zeigt, seine Andenken, seine Geschenke aus Deutschland. Sie verschenken Euro-Münzen, deutsches Bier, den schwarz-rot-goldenen Hut, den sie gegen ihre eigene Mütze getauscht haben, ein Mini-Brandenburger Tor und ein angeblich echtes Stück Berliner Mauer. Sie erzählen und erzählen, alle hören zu, stellen Fragen, wollen wissen, wie denn die Deutschen so drauf sind, wie das Essen schmeckt, was es im Supermarkt zu kaufen gibt, ob die deutschen Frauen hübsch sind, wie es im Stadion war usw usw. Und ich brauch mir nicht eine Sekunde Sorgen zu machen, dass irgend jemand etwas negatives erzählt.

In zwei Jahren werden wir sie alle schlagen. :-) Werden wir eben Europameister.

Donnerstag, 6. Juli 2006

54, 74, 90, 2010

Tja, wie Michael so treffend bemerkt hat: es gibt so viel zu bloggen - aber irgendwie scheint sich auch keiner zu unserer unverdienten Niederlage äußern zu wollen.

Unser Schicksal teilen wir ja außerdem mit 30 weiteren Nationen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Franzosen den Titel holen (wenigstens ein kleiner Trost, zumindest für uns Saarländer, das ist doch irgendwie so, als hätte unser Cousin im Lotto gewonnen oder einen Nummer-Eins-Hit gelandet).

Die Nuss, die wir am Samstag zu knacken haben, heisst Ricardo. Jungs, wir sind trotzdem stolz auf euch, in zwei Jahren werden wir Europameister und 2010 Weltmeister, ist doch klar.

Sonntag, 2. Juli 2006

Oh, wie ist das schön

Naja, schön war es erst, als es vorbei war. Nach dem Führungstreffer waren wir uns in der Scheune in Neuhaus auf unserem Betriebssommerfest alle nicht mehr sooo sicher, dass das noch was wird mit dem Einzug ins Halbfinale.

Endlich der erlösende Ausgleich! Aber als es dann immer später und später wurde, war klar: das gibt Verlängerung. Und dann: das gibt Elfmeterschießen. Ruhepuls: 185. Alle Erdnussflips, die man zur Stärkung der Nerven in der ersten Halbzeit zu sich genommen hatte (in der zweiten hatte ich zu viel Angst, als das ich hätte etwas essen können), wurden sofort wieder verbrannt, Bier und andere Getränke postwendend mit dem Angstschweiß ausgeschwitzt.

Aber unsere Jungs haben gezeigt, dass wir auch im Elfmeterschießen nicht zu schlagen sind. Die Argentinier entpuppten sich als schlechte Verlierer - unschöne Szenen nach dem Siegtreffer. Aber: nun wissen wir, unser Klinsi verteidigt seine Jungs notfalls auch mit Gewalt (naja, zumindest ist ein Wille erkennbar).

Mittwoch, 28. Juni 2006

Ketten-Fragen-Brief

Um die ganzen Fussball-Blogs aufzulockern, schließe ich mich dann Michael und Ann von Neben an und beantworte folgende Fragen:

1. Greife nach dem Buch, das am nähesten zu dir liegt, schlage Seite 18 auf und zitiere die vierte Zeile.
"An der Kreuzung Caillaux-Choisy."

2. Strecke deinen linken Arm so weit wie möglich aus. Was findest du?
Eine HKS-Farbtabelle.

3. Was hast du als letztes im Fernsehen gesehen?
Spanien - Frankreich.

4. Mit Ausnahme des Computers, was kannst du gerade hören?
Die blöden Vögel auf unserem Flachdach, die mich heute morgen wieder geweckt haben. So langsam werde ich zum Vogelhasser.

5. Wann hast du den letzten Schritt nach draußen getan?
Gestern nachmittag zu Ann von Neben zum Fußball-kucken. (Irgendwie zieht sich das duch alle Blogs wie ein roter Faden...)

6. Was hast du gerade getan, bevor Du diesen Fragebogen begonnen hast?
Gechattet und Blogs gelesen

7. Was hast du gerade an?
Meinen Pyjama: eine kurze, schwarze Hose und ein Spiderman-T-Shirt.

8. Hast du letzte Nacht geträumt?
Ja. Irgend etwas mit einer überschwemmten Stadt.

9. Wann hast du zum letzten Mal gelacht?
Gerade eben über Flaschenverteiler, der mich wegen der Vögel verarscht hat.

10. Was befindet sich an den Wänden des Raumes, in dem du dich gerade befindest?
Fotos, ein Kopfhörer und ein Bild von Elvis: "The Kiss".

11. Hast Du kürzlich etwas Sonderbares gesehen?
Gestern abend um 0:30 vor dem Fernseher: einen lebenden Toten, hatte verdammte Ähnlichkeit mit meinem Bruder...

12. Was hälst du von diesem Quiz?
Witzisch, witzsich.

13. Was war der letzte Film, den du gesehen hast?
Die Originalversion von "Italien Job" von 1969. Die spinnen, die Briten.

14. Was würdest du kaufen, wenn du plötzlich Multimillionär wärst?
Häuser für alle, die mir wichtig sind, besonders eins in der Toskana für meine Eltern, ein paar Autos (da fällt die Wahl schwer), den geilsten Fernseher, Heimkino, iPods, Apple Computer, ein vergeiltes Handy und überhaupt allen möglichen, unnötigen Technikkram. (Verurteilt mich nicht, ich war schon als Kind materialistisch, ausserdem steht hier nur was von "kaufen", nicht von spenden!)

15. Sag mir etwas über dich, was ich noch nicht wusste.
Dank meines unstillbaren Dranges, mich ständig jedem mitzuteilen, fällt mir im Moment nichts ein, was ich noch keinem erzählt hätte.

16. Wenn du eine Sache auf der Welt ändern könntest, was wäre das?
Das Klima: deswegen werden die Kriege der Zukunft geführt werden.

17. Tanzt du gerne?
Klar, wann geht's los?

18. George Bush
Seinen IQ kann man am Zimmerthermometer ablesen.

19. Stell Dir vor, Dein erstes Kind wäre ein Mädchen. Wie würdest Du es nennen?
Marlene

20. Und einen Jungen?
Paul

21. Würdest Du es in Erwägung ziehen, auszuwandern?
Klar, wann geht's los?

22. Was würdest Du Gott sagen, wenn Du das Himmelstor erreichst?
Verdammt, ich bin mit dem Aufzug in die falsche Richtung gefahren!

Dienstag, 27. Juni 2006

In der Heimat

Ich bin zurück! Nach zwei Monaten im Exil bin ich nun wieder in der saarländischen Heimat angekommen. Eine Sache, die mir in Berlin passiert ist, sollte ich aber noch erzählen: Da ich am Sonntag zu einem dringenden Termin im Saarland musste, hatte ich mich entschlossen, Samstags zu fahren. Hinsichtlich des Achtelfinalspiels um 17:00 stand ich um 6:00 schon am S-Bahnhof Karlshorst, um am Alexanderplatz bei Europcar mein Auto abzuholen. Normalerweise freut man sich in Berlin ja schon wie ein Schnitzel, wenn man mal morgens in der S-Bahn jemanden sieht, den man am Tag zuvor schon gesehen hat. Ich steh da also so rum und höre Musik, als ich plötzlich den bekifften Afrikaner wieder sehe! Schnell verstecke ich mich hinter dem Fahrkartenautomaten und beobachte mit einer gewissen Schadenfreude, wie er ein junges Paar auf der Bank zuquatscht. Mist, er hat mich gesehen und läuft auf mich zu, ich geh schnellen Schrittes einfach weg - und er hinterher. So geht das einmal um den Kiosk, einmal um die Bank und wieder zurück, bis ich dann irgendwann stehenbleib, weil das so albern aussieht. Prompt stupst er mich an, guckt wieder total breit und meint: "Eehhhh, warum läufst du weeeg?" Bevor er noch auf die Idee kommt, sich wieder meine Kopfhörer ins Ohr zu stecken, bin ich wieder unterwegs, das war ihm dann aber zu viel Rennerei und er gibt auf.
Ausgerechnet den muss ich wieder treffen! Der muss ja ganz schön was investieren, wenn er dauern breit ist. Der war ja noch vom Abend davor übrig. Sah nicht so aus, als wäre er um 5:00 aufgestanden.
Jedenfalls war in in einer rekordverdächtigen Fahrzeit von sieben Stunden (inkl. Pausen) zuhause, mehr als rechtzeitig zum Spiel. Hab als erstes mal einen Schwenker gegessen - tja, ihr Berliner, da könnt ihr leider nicht mithalten! ;-)

Mittwoch, 21. Juni 2006

Huuuuuuuuuuuuuuuuuuth!

...war einer der Spieler, dessen Namen am häufigsten von den Rängen schallte.

Mittlerweile dürften auch die letzten Skeptiker (ich inklusive) überzeugt sein: der Klinsi machts mindestens genau so gut wie unser Rudi! Fußball in Perfektion! Ich bin begeistert! Drei wünderschöne Tore im schönsten Stadion der Welt, da können wir nur Weltmeister werden!

Dienstag, 20. Juni 2006

WM-Sommerloch?

Irgendwie mag keiner mehr was schreiben, wenn ich mir meine Blog-Kollegen anschaue. Verständlicherweise. Die Aussenseiter spielen "als hätt ihne jemand Nissjer genn", die Großen scheinen ihrer Rolle in dem Turnier nicht gerecht zu werden (was sich leider bei einem Blick auf die Tabellen nicht bestätigt... irgendwie kommen doch alle weiter).

Heute nachmittag spielt Deutschland gegen Equador. Ich weiss immer, welche Mannschaft spielt, spätestens, wenn ich morgens durch die Passage am Park Inn gehe. Im Foyer des riesigen Hotels am Alex tummeln sich dann die Fans der jeweiligen Mannschaft. Equador's beliebtester Fanartikel ist eine Art Narrenkappe. Aber nicht wie diese deutschen Hüte mit Glöckchen, sondern ausladender und nicht aus Plüsch. Irgendwie sind die alle klein und sehr zuvorkommend, heute morgen hat mir in der Passage schon ein Fan die Tür aufgehalten und gerade beim Kaffee-holen auch.

Ich bin zwar froh, am Wochenende wieder in meiner saarländischen Heimat zu weilen und den Rest der WM so richtig mit Freunden feiern zu können, aber irgendwie werde ich die Stimmung hier sehr vermissen. Der Alexanderplatz hat sich innerhalb von sechs Wochen von einer verdreckten Großbaustelle in den Platz der 32 Nationen verwandelt. Provisorisch geteert tummeln sich darauf nun Buden mit Fanartikeln, Würstchenverkäufer und vor allem Fans aus allen Nationen. Sie kommen aus dem Hotel, aus dem S-Bahnhof und aus Bussen, fotografieren den Fernsehturm und kaufen deutsche Bratwürste. Kurz vor einem Spiel (egal wer spielt) steigert sich der Lärmpegel auf dem S-Bahnsteig teilweise ins Unerträgliche. Das Bahnpersonal hat sich anstecken lassen und reagiert auf Tröten und Pfeifen ebenfalls mit Pfeifen. Die Trillerpfeife erfreut sich übrigens grösster Beliebtheit, kostenlos an Bahnhöfen verteilt werden Pfeifkonzerte veranstaltet. Fängt einer an, antworten alle.

Ich werde mich in ca. 90 Min. auf den Weg in den Treptower Park machen. Fußball und Raggae, Culcha Candela. Heute spielt auch noch England. Mädels, achtet beim Trikottausch mal auf den englischen Ersatz-Torwart...
Könnte ich jetzt noch alle meine Freunde herbeamen, wäre ich der glücklichste Fussballfan!
Ungeachtet der scheinbar in Deutschland unvermeidlichen Debatten um Patriotismus schmeisse ich mich gleich in mein Trikot, schnappe meine Fahne und meine Trillerpfeife (mit Flaschenöffner) und werde aus vollem Hals die Nationalhymne grölen! Euch allen viel Spass beim Spiel!

FINAAAAAAAALEEEEEEE!!!

Donnerstag, 15. Juni 2006

JAAAAAAAAAA!!!

Ein Herzinfarkt jagt den nächsten und dann dieses Tor! Danke Odonkor, danke Neuville! Weltklasse!!!

Mittwoch, 14. Juni 2006

Deutschland vor!

Dass wir alle stolz auf unser Deutschland und unsere Jungs sein können, das wurde ja kürzlich an anderer Stelle heiß diskutiert. Deswegen ein Thema, auf das wir alle wirklich stolz sein können (und, um mal wieder was intelligentes von mir zu geben):

Die Weltmeisterschaft in Deutschland ist die erste klimaneutrale. Das heißt, das Organisationskomitee für die WM in Deutschland sieht das Klima immer global. So wurde ungefähr errechnet, was an Emissionen bei der WM frei wird und was es ca. kosten würde, diese zu neutralisieren. Diese Gelder kommen nun einmal von der FIFA (fast die Hälfte), vom DFB, Coca Cola und anderen Sponsoren wieder zusammen und werden dort, wo sie dringend benötigt werden, wieder zur Verbesserung des Klimas eingesetzt. Z.B. in Indien, dort wurde eine mit Kuhdung betriebene Biogasanlage gebaut. So wird prinzipiell ein Gleichgewicht wieder hergestellt. Denn ganz ohne Belastung geht es nicht, die Spieler können nun mal nicht mit dem Fahrrad zum Stadion fahren sondern fliegen usw.

Aber damit nicht genug: Grundsätzlich werden ja zu jeder WM alle Stadien renoviert, saniert oder gleich so gut wie neu aufgebaut. Hier wurde das komplette Umweltprogramm durchgezogen: von Solarzellen über Sickerwasseranlagen, Regenzisternen über Recycling-Sitzschalen, Toillettenspülungen mit Flusswasser und energieeffizienten Kühlschränken. Jede Arena ist somit nachhaltig auch für die kommenden Ligaspiele und Veranstaltungen weltweit auf Spitzenniveau. Verpackungen werden wo es geht vermieden (z.B. Pappschalen bei Bratwürsten. OK, der Saarländer wird sich jetzt fragen, wozu zur Hölle? Aber in Berlin ist das durchaus üblich, zur Wurst ein Pappschälchen zu reichen, warum auch immer, vielleicht, um die Krümel aufzufangen). Es gibt eine Mülltrennung gleich in den Stadien.

Und dazu kommt: alle WM Tickets in allen Städten zu allen Spielen sind auch gleichzeitig immer ein Ticket für den einen Tag für den ÖPNV. Alleine in Berlin kommen mind. 80% der Besucher mit S-Bahn usw. zum Stadion. Örtliche Gasversorger stellen Shuttlebusse mit Erdgasantrieb zu Verfügung, es wurden Verbindungen erweitert und ausgebaut was das Zeug hält.

Jetzt schon kommen Lob und Anfragen aus aller Welt: die nächste Olympiastadt und das OK der nächsten Europameisterschaft fragen nach dem Konzept: Deustchland ist auch hier mal wieder Weltspitze. Und zum Beweis noch ein paar Zahlen, bei denen man wieder stolz sein kann auf sein Land: 19% aller Exportwaren aus Deutschland sind Güter aus der Umwelttechnik. Wind-, Solar- und Bioenergietechnik aus Deutschland ist marktführend, auch hier setzt man weltweit auf unsere Erfahrung und Technologie. Alleine im letzten Jahr wurden in Deutschland 10 Milliarden Euro in erneuerbare Energieen investiert und es sind schon 170.000 Arbeitsplätze in dem Bereich entstanden. Da könnte ich noch ewig weitermachen, das ist etwas, auf das ich verdammt stolz bin, denn das ist ein Thema, das die Menschheit wie kein anderes in den kommenden Jahrzehnten noch beschäftigen wird.

So, genug gerappt, der nächste Blog wird wieder lustig. Hoffe ich zumindst. :-) Einfach mal wieder spiegel online lesen...

Dienstag, 13. Juni 2006

Mentos-Fontäne

Also ich glaub, ich brauch wirklich nicht mehr zu bloggen, ich poste hier nur Spiegel-Online-Links

Naja, vielleicht bleibt noch zu erwähnen, dass heute hier die Hölle los ist, da Brasilien und Kroatien im Olympiastadion gegeneinander antreten. Ich würde mir das zwar gerne mal anschauen, zumindest was vorm Stadion und drumherum so abgeht, aber die Fahrt dorthin käme bei den Temperaturen in einer mit Brasilianern vollgestopften S-Bahn einem Selbstmord gleich.

Montag, 12. Juni 2006

Alter Schwede

Ich brauch heut nicht zu bloggen, lest einfach nur das hier.

Und bitte die Fotos bekieken. Und wer nicht bis zum Ende durchhält, der möge bitte noch den letzten Satz lesen (der aber wiederum nur lustig ist, wenn man den oberen Teil kennt).
Kein weiterer Kommentar...

Freitag, 9. Juni 2006

Die Welt zu Gast bei Feinden

Da sitze ich doch gestern in der S-Bahn und höre Musik, als sich zu mir ein Mädel (ca. 20) und ein Afrikaner (ca. 40) setzen. Der Afrikaner neben mich. Ich hab mir aber keinen der beiden richtig angekuckt. Plötzlich merk ich, wie der Typ mich anstupst und so mit seinem Ohr Richtung Kopfhörer kommt und mit der Hand bedeutet, er wolle mal hören, was das für Musik is.
OK, denke ich, die Jungs sind ja immer ganz locker drauf und halte ihm meinen Kopfhörer in die Nähe seines Ohres, so dass er auf jeden Fall die Musik hört und kläre ihn auf, dass das die Black Eyed Peas sind.
Er nickt nur und will aber den Kopfhörer selber in die Hand nehmen und ins Ohr stecken. Also bei aller Liebe, aber der is nagelneu, von Sony, war teuer und ist ein In-Ear-Stecker, muss also fest ins Ohr "eingeführt" werden.
Und ich meinte dann, nee, lass mal, das will ich nicht. Und er: warum? Und ich: na weil ich keinen Bock habe, dass sich alle Welt das Ding ins Ohr stopft!
Plötzlich schüttelt der doch komplett verständnislos den Kopf, kuckt extremst vorwurfsvoll und meint doch knallhart: "Sind wir da nicht in Deutschland zu Gast bei Freunden?" Ich musste echt lachen und meinte nur, das ist sicher der Fall, aber dafür darf er sich noch lange nicht meinen Kopfhörer mir Ohrenschmalz einfetten (na gut, das hab ich so nicht gesagt).
Die anderen Leute haben auch schon gelacht. Und dann kam noch der Spruch, in Frankfurt wär das ja anders als in Berlin, da wär das so in der S-Bahn, dass der eine beim anderen mithören darf... Ja, genau.

OK, das ging dann noch eine Weile so weiter, nachdem er ständig meinen Kopfhörer anfingern wollte, is er mir dann doch aufn Sack gegangen und irgendwann dreht er dann endlich mal seinen Kopf rum und grinst mich mit dem breeeeeiiitesten Grinsen an, das ich je gesehen habe, und mit breit meine ich nicht die Ausdehnung seines Mundes! :-D Hab noch nie soo verkiffte Augen gesehen. Das Mädel gegenüber hatte richtig Angst und meinte noch irgendwann: Jetzt lassen Sie doch mal die Dame (!!!) in Ruhe!

Nur Freaks im ÖPNV!

Montag, 5. Juni 2006

Kulinarisches aus der Hauptstadt Teil II

Ich muss ja nun auch mal ein paar lobende Worte bezüglich der Nahrungsbeschaffung in Berlin aussprechen, es gibt ja auch noch Alternativen zu Döner und frittierten Würstchen.
Ich war heute am Prenzlauer Berg frühstücken. Dort hatte ich ein Frühstück, bestehend aus einem großen Teller mit zwei Brötchen, Tomate und Mozarella, Gurken, Käse, Salami, Schinken und Marmelade, dazu ein paar Schnitze Obst. Getrunken habe ich drei Latte Macchiato (sehr lecker und üppig) und gezahlt habe ich dafür unglaubliche 9,80 Euro. So soll das sein.
Und heute abend, nach einer sehr sinnlosen Lagebesprechung im bcc (Berliner Congress Centrum) für den morgigen großen Tag (20 Jahre BMU) war ich dann komplett ausgehungert auf der Suche nach Nahrung. Ich musste sowieso durch den Bahnhof am Alex, also hab ich mich dort nochmal umgesehen.
So ein S-/U-Bahnhof ist doch ein "Hier-gibt's-alles-Platz", um nochmal auf Michaels Vergleich mit Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin-Schnapper zurückzukommen (die Würstchen kommen denen übrigens gefährlich nahe). (Fast) alle Läden haben auch Sonn- und Feiertags auf und dazu gibts ne Fressmeile.
Ich stand dann etwas unschlüssig vor dem Asia-Bistro (scheint auch ne Kette zu sein, oder das Corporate Design gabs im Angebot) und war mir nicht sicher, ob ich 5,00 Euro für nach Soja schmeckendes Gemüse ausgeben sollte. Dann gibts von diesem Asia Dingsda aber in einem dieser Bahnhof-Mauerblöcke drei verschiedene: einmal ein großes, dann ein kleines mit nur drei oder vier Tischen und einen Straßenverkauf. Ich hab mich dann für das kleine entschieden. Ich hab für 5,00 Euro Schweinefleisch mit Sesam und Zitronengras auf Reis bestellt und war mehr als positiv überrascht: serviert wurde auf einem länglichen Teller, der Reis war aus einem Förmchen ausgestülpt, so dass das so eine Reiskugel war und das Gemüse war sehr knackig und lecker. Etwas scharf, aber da bin ich ja auch ein Weichei, was das angeht. Alles in allem fast Restaurantqualität und mit Abstand das beste Asia-Fastfood, das ich bisher getestet habe.
Was weniger lustig war: Schon draussen, als ich noch unschlüssig die Karte studierte, gesellt sich ein Renterehepaar dazu. Beide brabbeln (nein, falsch, die Frau brabbelt) vor sich hin und entscheidet dann, dass sie auch rein gehen. Der Mann zieht aus seiner Altherren-Tasche einen Plastikbeutel von der Sorte, wie man sie in Supermärkten findet. Darin sind meistens getrocknete Pflaumen oder Pistazien, aber die teuren, die oben so einen wieder verschliessbaren Zipper haben. Den Beutel kippt er aus, heraus kommen mind. 50 Euro in 1 und 2 Euro Münzen...
Ich denke, oh, die gehen wirklich rein, schnell als erster bestellen, das dauert sicher ewig. Rischdisch, gut, dass ich zuerst rein bin.
Ich bestelle und setze mich auch schnell auf den besten Platz. War klar, dass die Alte sich dann genau neben mich setzt. Das ist auch in allen öffentlichen Verkehrmitteln so: die Omas setzen sich IMMER neben einen, auch wenn noch 1000 andere Plätze frei sind und riechen nach alten Leuten.
Dann springt sie wieder auf und diskutieren mit dem Asiaten (der zm Glück perfekt Deutsch konnte) was es denn alles gibt und bestellen endlich was. Der Opa bleibt brav stehen und bezahlt mit seinem Kleingeld. Die Alte ist stääändig am brabbeln, quer durch den Laden. Immer total sinnloses Zeug, manche Menschen müssen einfach ständig allen optischen Input wieder mit akkustischem Output kommentieren...
Irgendwann sitzen sie dann und fangen an zu essen. OK, es war wirklich lecker, aber während ich mit dem scharfen Essen und laufender Nase kämpfe, muss ich mir folgendes Gespräch anhören:

Es spricht: nur die Frau:

...
Mmmmhh! MMMMHHH! LECKER!
...*kau*...
Mmmhh....
...
Lecker, oder?
MMMMHHHH!
...
...
blabla
...
MMHHHH! MMMMMMMMHHHHHH!!!! Is das lecker!!!
...
Mmmhh. Mmmmhhh. Mmmmmlecker.
...
*kau* *schmatz*
...
Mmmmhh! MMMMHHHHH!
....
Mmhh.
...
Lecker.
Is das lecker. Deins is besser als meins.
...
*Nimmt sich mit den Fingern vom Teller ihres Mannes*
...
MMMHHH!
...

usw.

(Übrigens hatte die Oma ein gespaltenes Ohrläppchen... Der is sicher irgendwann mal ein Ohrring rausgerissen. Und ich musste da hin starren. Denn immer beim kauen is der Spalt auf- und zugeklappt... Wie ein Pac-Man...)

Das Ganze dann ca. 15 Minuten lang, bis ich irgendwann immer schneller gegessen hab und dann nix wie raus. Ich kenne auch jemanden, der das sicher nicht unkommentiert gelassen hätte :-D Aber ich bin ja net so und lass die Spinner in Ruhe essen.

Mahlzeit.

Freitag, 2. Juni 2006

So nicht!

"Integration beginnt im Kopf". Das ist die neue Plakatkampagne der Caritas. Das dazu gehörende Bild zeigt (so gesehen hier gestern in Berlin) einen weissen und einen schwarzen Geschäftsmann in der Mittagspause auf einer Parkbank. Jeder der beiden kleckert sich in dem Moment den Senf/Ketchup auf die Hose/das Hemd. Der dazu gehördende Text sagt (leider sind die Bilder im Internet zu klein und ich krieg es nicht mehr wortwörtlich zusammen): "So verschieden sind wir doch gar nicht".

Ein anderes Bild zeigt z.b. eine deutsche und eine muslimische Frau, die beide ein weinendes Kind an der Hand führen.

(Hier gibts die Fotos, klappt grad nicht mit Hochladen hier im Blog...)

Da ist mir echt der Kragen geplatzt. OK, ich bin alles andere als ein Freund der Kirche, aber grundsätzlich sind Verbände wie die Caritas ja auch bekannt dafür, dass sie sich für alle Mitmenschen einsetzen, also viel für die Integration tun. Aber nichts desto trotz scheinen sie, was dieses Thema anbelangt, nicht nur hinterm Mond sonderen in einer anderen Galaxie zu wohnen. Folgende E-Mail habe ich nun der Pressestelle geschickt:

(...)
Nur einen kurzen Kommentar zu Ihrer aktuellen Plakatkampagne (Sie sind ja sicher auch offen für Kritik): hier sieht man wieder, wie weit die Kirche oder kirchliche Verbände von der Realität entdernt sind.
Die Notwendigkeit, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass sich schwarze Menschen auch Senf auf die Hose kleckern, hat es vielleicht in den 60er Jahren in den USA gegeben. Diese Plakatserie ist dermaßen platt, das grenzt schon an Beleidigung. "Das sind ja auch nur Menschen", das ist die eigentliche, wie ich finde, sehr herablassende Botschaft der Kampagne, und das wird vor allem den ausländischen Mitbürgern auffallen! Das war ein tiefer Griff ins Klo!

Bei Antwort gibts ein Update! :-D


Hab ich da wieder nur überreagiert? Clemens meinte, es könnte ja sein, dass so ein böser Nazi mit Baseballschläger und Glatze an dem Plakat vorbei läuft, stehen bleibt und denkt: "Mmmh, so hab ich das noch nie gesehen..." und dann den Baseballschläger wegwirft und mit dem nächsten Neger ne Currywurst essen geht... :-D

Mittwoch, 31. Mai 2006

Kettenmails

Dann folge ich mal der Aufforderung von Michael:

5 Erste Male

Erster Kuss: In der 5. Klasse bei diversen Würfelspielen.
Erste/r beste/r Freund/in: Freunde: Christoph B. (Kindergarten). Weltbeste Freundin: Ann von Neben
Erstes Auto: steht noch aus, ich spare auf einen Porsche
Erster Job: Zeitungen austragen. Damals habe ich meine Wirbelsäule schon ruiniert.
Erster Kinofilm: Könnte König der Löwen gewesen sein.

4 Letzte Male

Letzter Drink: Großes Dunkles (0,5) beim Länderspiel (Was ganz lustig war, weil der Kellner zuerst den Martini zu mir gestellt hat und das Bier zu Clemens...)
Letzter Kuss: Abschiedskuss am Bahnsteig am Montag morgen. Das wird für 3 Wochen auch der letzte gewesen sein :-(
Letzte Rasur: Heute morgen :-X
Letzte besuchte Webseite: Heute nur Blogs, hab das Internet schon gelesen.

3 Orte an denen ich heute war

Umweltministerium
Buchhandlung Dussmann in der Friedrichstraße (Buchvorstellung mit Umweltminister)
in 10 Min. Berliner Congress Centrum: Besprechung und Verköstigung des Buffets zur Veranstaltung 20 Jahre BMU
(Heut bin ich verdammt wichtig...)

2 Entscheidungen

Sommer oder Winter: Sommer!!!
Tag oder Nacht: Tag: da passiert mehr und es gibt mehr Farben.

1 Sache, die ich noch unbedingt machen möchte

Weltmeister werden.

Mein (FIFA©®™) WM-Winter in Berlin

Jetzt musste ich mir doch tatsächlich gestern von meinem knapp bemessenen Geld noch eine dicke Weste und einen Schal (!!!) kaufen, weil ich mir hier sonst den Arsch abfriere. Die Halsschmerzen hab ich schon. Wobei wir in Berlin ja mit 14° gegenüber meiner saarländischen Heimat mit 10° ja noch richtig gut wegkommen. Man rechnet beim Packen seiner Klamotten einfach nicht mit diesen Temeraturen. Das is gemein! Ich will SOMMER! Was soll das denn in knapp einer Woche werden, wenn die WM anfängt? Da muss ich mir eine wasserabweisende Skijacke und Wanderstiefel kaufen. Ich hatte eigentlich an auf-der-Wiese-hocken-und-Bier-trinken-und-Sonnenbrand-kriegen gedacht...

Oder aber es wird so sein, dass an Pfingsten, wenn wir alle ausnahmsweise NICHT zu Rock am Ring fahren, das Wetter wieder extrem geil wird und endlich mal die Sonne scheint, während zehntausende zu Placebo... *schluchz*, nein, nicht dran denken.

Und gestern Testspiel gegen Japan... Ich halte mich mit Kommentaren zu Testspielen vor (FIFA©®™) Welt- oder Europameisterschaften ja immer zurück, denn ich bin optimistisch und immer der Meinung, unsere Jungs wachsen erst mit der Herausforderung (was ja nicht so falsch ist, gestern sind sie auch erst aufgewacht, als die kleinen Japaner schon zwei reingemacht hatten). Aber manchmal beginne selbst ich zu zweifeln.

Nein, ich darf nicht zweifeln, ich gehöre nicht zu denen, die immer nur jammern: WIR WERDEN (FIFA©®™)WELTMEISTER!!! (Mein Bruder soll bitte sein Glückstrikot anziehen).

Und weiterhin: Am Wochenende hatte ich Besuch (auch nachzulesen im Flaschenverteiler-Blog), ja, der Messerstecherei am Bahnhof konnten wir geraaaade noch so entkommen. Übrigens: der Bahnhof ist einfach nur scheiss-groß. Verdammt groß. Einfach riesig. Geile Sache.
Meine Eltern waren auch da, zufällig am gleichen Wochenende, mit insgesamt acht Personen. Einmal waren wir alle essen und sind danach ca. 45 Min. mit denen durch Straßen und S-Bahnhöfe gelaufen, um sie noch zum Bahnhof Zoo zu bringen. Das war ganz schön anstrengend. Irgendwann kommt dann der Moment, in dem die Kinder immer auf die Eltern aufpassen, da kehrt sich das irgendwie um. "Nein, wir müssen da lang, wo ist denn der Karl-Heinz jetzt schon wieder? Achtung, die Ampel ist rot. Wir nehmen NICHT die U-Bahn, nein, wir kaufen jetzt keinen Spargel!" usw...

Und: der verweichlichte Praktikant (stylischstes Outfit: kariertes Hemd unter Hilfiger-Pulli, Kragen inneliegend) ist weg, zum Glück, jetzt hab ich das Bad wieder für mich alleine.

Tja, war jetzt nicht so lustig, der Blog, aber ich bin auch nicht zum scherzen aufgelegt, wenn ich hier aus dem Fenster und den Haufen Klamotten, aus dem ich mich geschält habe, kucke.
Das nächste Mal kommt wieder der Kracher schlechthin. :-)

Mittwoch, 24. Mai 2006

Macht's gut und danke für den vielen Fisch!

Katholikentag in Saarbrücken...
Da ich ja nun auch hier im Blog als Satan enttarnt wurde (s. Flaschenverteiler), kann ich mich ja auch offen als böser, niederträchtiger Heide zu erkennen geben und sagen: ich bin verdammt froh, dass ich an diesem Wochenende nicht in Saarbrücken bin!
Wie ich gerade aus zuverlässigen Quellen erfahren habe, mussten sich einige Saarbrücker schon durch betende Menschen zu ihrem Arbeitsplatz durchkämpfen.

Der Spiegel schreibt dazu: "Und auch diesmal in Saarbrücken dürfte wieder alles eine Frage des Wetters sein. Scheint an allen Tagen die Sonne, dann werden solche Happenings in aller Regel als fröhliche, optimistische und kreative Feste erinnert. Bei Dauerregen hingegen ist eine Art Grunddepression schwer vermeidbar."

Eins muss man Ihnen lassen - der Internetauftritt is gar nicht mal so unprofessionell. Wer will, kann sich hier sogar kostenlos für einen SMS Infoservice registrieren. Na wenn da die Kirchensteuer nicht sinnvoll angelegt ist, dann weiss ich es auch nicht.

Die Saarbrücker sind ja auch schon richtig euphorisch, was den Katholikentag angeht:
http://www.sol.de/_/tools/diaview.html?_CMTREE=19715&list=1

In diesem Sinne: Gehet hin in Frieden aber nehmt euren Müll wieder mit.

Sonntag, 21. Mai 2006

Kann Spuren von Nüssen enthalten

Nein, ich verrate nicht, was es mit den Nüssen auf sich hat.
Ich hatte nur gestern eine lebhafte Diskussion mit Ann von Neben zu dem Thema, was denn diese Spuren von Nüssen sind und wie die in die Speisen denn rein gelangen.
OK, es macht Sinn, das auf eine Kekspackung zu schreiben, die eine Nuss-Nougat-Füllung haben. Aber ist euch schon einmal aufgefallen, dass das auch auf Verpackungen steht, in denen alles mögliche, aber unmöglich Nüsse drin sein können? Vor kurzem hatte ich noch so einen Fall, da hab ich verzweifelt die Packung hin und her gedreht und überlegt, konnte aber keine sinnvolle Erklärung dafür finden. Leider weiss ich nicht mehr, welche Verpackung bzw. Speise das war.
Ann von Neben hatte gestern folgende Erklärung: es wird die entsprechende Speise an einem Band in einer Fabrik abgefertigt. In der gleichen Fabrik werden am Nachbarband andere Zutaten gemischt oder Speisen verpackt, in denen Nüsse verwendet werden. Der dabei entstehende Nuss-Staub kann dabei in die Bestandteile der am anderen Band hergestellten Speisen gelangen.
Klingt doch logisch, oder? Wenn jetzt auf Gummibärchen drauf stehen würde: "Kann Spuren von Rind enthalten" (wobei das schon zu logisch ist) oder auf Schwamm-Lyoner: "Kann Spuren von Schwein enthalten" (was schon eher der Abwegigkeit unseres Themas nahe kommt), dann kann ich das ja verstehen. Aber Nüsse werden ja wohl nicht als Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker oder ähnliches eingesetzt. Da wäre ja nahliegender: "Kann Spuren von Mensch enthalten", wenn die Arbeiter am Band ihre Hautschuppen, Haare und Ausdünstungen den vorbeiziehenden Zutanten (meistens) unbeabsichtigt beimengen.

Also die Preisfrage: was machen Nüsse in Speisen, die so wenig mit Nüssen zu tun haben wie Michael und mein Bruder mit Sport?

Und: wer findet die verrückteste Speise, in der Nüsse enthalten sind? Auf, auf, den Vorratsschrank plündern! ;-)

Freitag, 19. Mai 2006

Kulinarisches aus der Hauptstadt

Wenn man denn in einer Stadt unterwegs ist, in der die Wege von einem Stadtteil in den nächsten so weit sind wie bei uns durch's halbe Saarland, dann kann es leicht passieren, dass einen unterwegs der Hunger befällt. OK, mich befällt er öfter und immer recht heftig. Also sucht man nach einer möglichst preiswerten (das ist in Berlin nicht so schwer) Energiequelle.

Mmmhh, Chinanudeln gab's schon 3x die Woche, dann bleibt einem meistens (wenn man so wie ich McDoof und Burger King boykottiert) meist nur die Wahl zwischen folgenden, überall verfügbaren Spezialitäten:

- Würstchen (dabei gibt es folgende Unterkategorien:
  • die am häufigsten verbreitete: frittiert oder in Öl gebraten (dem Saarländer wird sich hier schon beim bloßen Gedanken der Magen umdrehen). Und mit frittiert meine ich auch wirklich in die Friteuse geworfene, fettdurchtränkte Würstchen mit Kunstdarm... Blasphemie!
  • Die aus dem Bauchladen: auf Gas gegrillt kommen sie der saarländischen Variante zwar rein optisch näher, aber die Typen, die sich diesen Grill vor den meist beachtlichen Bauch gespannt haben, hängen quasi die ganze Zeit ihr Gesicht, ihre Haare und ihre Kippe über das Grillgut! Von der Qualität der Würstchen will ich erst gar nicht reden.
  • die gegrillten: das sieht man wirklich nur ganz selten, die sind dann dafür aber auch recht geniessbar. Aber eben schwer zu finden.

- Döner: denjenigen, die sich zum ersten Mal in Berlin in der oben beschriebenen Situation befinden, denken: "Och, ess ich eben ein Döner, is billig und lecker" und stellen sich an die Theke. Man studiert noch die Preise und bestellt dann ein Döner, natürlich auch hier "Mit Schaff? Mit Soss? Gross? Mit allem?". Und während dann der Döner-Mann damit beginnt, "Fleisch-"Stückchen von der rosa Walze abzuschaben, dämmert es einem dann bei genauerem Hinsehen, dass das nicht der Plan war. In Berlin ist es üblich, für Döner Hackfleich zu verwenden, wobei da wieder nur ein bestimmter Anteil Fleich drin sein muss, der Rest ist... irgendwas. Man überlegt dann noch, ob man einfach rausrennen soll, aber ist dann doch nicht so unhöflich bzw. hofft, dass es vielleicht ja besser schmeckt als es aussieht. Fehlanzeige. Meinen ersten Döner (heisst das eigentlich "der" oder "das" Döner? Den Döner? Egal, meistens heisst es ja "den Döner") musste ich nach einigen Bissen entsorgen. Tipp für alle, die noch nicht in Berlin waren: immer Hähnchen-Kebap kaufen, da is wenigstens richtiges Fleisch drin. Übrigens: "By Denni's" ist die erste Kebap-Kette, die ich gesehen hab. Türkisches Frenchising. Gibts an jeder Ecke.

- Kaffeestückchen (bzw. Teilchen):
In Berlin alle in Zuckerguss ertränkt. Warum das so ist? Keine Ahnung. Aber kann teilweise auch ganz geil sein, so einen richtig leckeren, saftigen, weichen, ost-berliner, mit Liebe gebackenen Amerikaner... Mmmhh.
Übrigens: Berliner heissen in Berlin Pfannkucken und Pfannkuchen Eierkuchen. Ein Gespritzes (für alle Saarländer) ist ein Diesel.

So, jetzt hab ich Hunger. Mal sehen, was es heute gibt.

Donnerstag, 18. Mai 2006

Blick aus meinem Fenster im BMU


So sieht das alte SATURN-Logo aus... :-D

Ein Tag im BMU

Erst einmal heisst das richtig "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit". Jaja, Reaktorsicherheit.

Mein durchschnittlicher Arbeitstag läuft ungefähr so ab: nachdem ich mich so lange im Bett umgedreht hab, bis endlich die kleine Eva mit ihrem Papa aus dem Haus ist, schaue ich erst einmal nach, was der andere Praktikant so macht, der seit Freitag das andere Gästezimmer bewohnt. Der Typ ist 18 und das uncoolste, was ich seit langem gesehen habe. Vielleicht ist er auch schwul und weiss es noch nicht. Das hat zwar nichts mit uncool sein zu tun, aber seine feminine Art verschlimmert das Ganze nur noch. So einen kleinen Streber, der rumläuft wie ein Oxford-Student (helle gebügelte Hose, schwarze Schuhe, weisses Hemd, natürlich in der Hose, Ledergürtel, dunkelblaues Sakko), hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Da meinte er doch neulich extrem empört und todernst, dass er doch schliesslich kein Abi gemacht hat, nur um jetzt im auswärtigen Ausschuss die kolumbianische Aussenministerin vom Auto in ihr Büro zu bringen! Da musste ich ihn dann doch auslachen...

Nach dem Duschen latsche ich dann noch in den Plus um die Ecke und kaufe mir mein Essen, dann ab zur S-Bahn, die mir meistens vor der Nase wegfährt. Da ich in Karlshorst wohne, muss ich dann noch ca. 10 Min. auf die nächste warten und dann u.a. über "Betriebsbahnhof Rummelsburg" zum Ostbahnhof und dann mit der nächsten S zum Alex, der momentan größten Baustelle und dem damit hässlichsten Platz in ganz Berlin.

In meinem Büro, in dem ich zum Glück im Moment noch alleine bin, mache ich mir erst einmal einen Kaffee in meiner eigenen Kaffeemaschine für 12 Euro ausm Saturn, denn hier hat jeder seine eigene Kaffeemaschine. Denn wenn es eine gemeinsame gäbe, was ja stromsparenderweise im BMU auch Sinn machen würde, dann würde man sich ja auf dem Flur treffen und sich möglicherweise sogar noch UNTERHALTEN!!!

Immerhin hab ich einen Internetzugang. Mein Anschluss an die Zivilisation. Ohne den würde ich auch nicht überleben, unmöglich. Aber zum Glück gibt es ja meinen Chef, die einzige halbwegs normale Person hier in dem Beamtenbunker. Versteht mich nicht falsch, das ist schon interessant hier und ich hab auch viel zu tun und für einen Praktikanten relativ viel Verantwortung und es macht auch Spass - aber die LEUTE hier! Freaks!
Ich musste erst einmal 5 Gänge runterschalten, um mich dem Arbeitstempo anzupassen. Ausgenommen meinem Chef, dem Karl, denn nach 3x Kaffee trinken dutzen wir uns jetzt, zumindest inoffiziell, denn ich glaub, die würden hier tot umfallen, wenn der Referatsleiter plötzlich die Praktikantin dutzt. Jedenfalls, der hats drauf. Ich glaube, der freut sich wie ein Honigkuchenpferd, dass ich da bin: endlich jemand unter 40 mit Humor und Motivation ;-)

Aber jetzt kommts: der Typ sieht aus wie Jean Luc Picard mit Haaren! OK, Jean Luc, muss ich zugeben, sieht ein bisschen besser aus (verhältnismässig), der ist einfach noch ein bisschen straffer (im Gesicht). Ansonsten fehlt ihm aber nur noch der Anzug und fertig is der Käptn. Der sitzt auch genau so immer auf seinem Stuhl. Und, das Lustigste: er redet auch so, aber eigentlich eher so wie der Jean Luc in "Sinnlos im Weltall" (natürlich ohne das "Junge", "Fresse" usw).
Und er sagt immer: "Genau, machen Sie das." Das "so" lässt er weg.

Dass ich die Frau Staatssekretärin mit dem Vornamen anrede und die mich erst mal geknuddelt hat, als ich sie hier das erste Mal getroffen hab, beeindruckt hier übrigens jeden ungemein :-D

Momentan bin ich daran, für die Veranstaltung "20 Jahre BMU" zusammen mit der Agentur die Fotoausstellung, die im Foyer hängen soll, vorzubereiten. Dazu hab ich gerade zig Dias von Angela Merkel als Umweltministerin in den 90ern durchgekuckt und mich schlappgelacht. Denn wenn jemand denkt, wie panne die heute aussieht, der muss sich mal Bilder reinziehen, auf denen die eine Kurzhaarfrisur trägt und karierte Sakkos an hat.

Jetzt haben wir ja schon fast Mittagspause hier. Dann werd ich auch mal was futtern.

Mittwoch, 17. Mai 2006

Hilfe, ich bin mitteilungsbedürftig!

Hallo an alle Leser,

alleine in einer großen Stadt fern der saarländischen Heimat, wird nach nur zwei Wochen mein natürliches Bedürfnis, dieser innere Zwang, mich meinen Freunden und Familienmitgliedern ständig mitzuteilen, unerbittlich stärker.
Der einzige Ausweg ist, neben der Telefonflatrate meiner Vermieterin, dieser Blog.
Mal sehen, vielleicht führe ich ihn nach zwei Monaten auch noch weiter, nachdem das Suchen nach einem Namen schon so lange gedauert hat.

Den Witz mit den Nüssen verstehen übrigens nur gaaaanz wenige Leute. Vielleicht verrate ich mal, wieso.

Auf den Blog gebracht hat mich der liebe Michael, der zu den Leuten gehört, die den Nuss-Witz verstehen.

Ja, das war doch schon ein ganz befriedigendes Gefühl, auch wenn es keiner liest, aber ich hab was erzählt. Demnächst mehr.