Mittlerweile wird es immer populärer, im Vorabendprogramm über die banalen Dinge des Alltags zu berichten. In diversen Wissenssendungen wird einem dann ein Forscher präsentiert, der Popel unters Mikroskop nimmt. Ich hab auch mal einen Bericht übers Pupsen gesehen. Und heute, mein Döner hat gerade erst meinen Magen erreicht und macht es sich in einer dunklen Ecke bequem, werde ich mit der Arbeit eines Professors vertraut gemacht.
Dieser Mann beschäftigt sich mit Klo's. Von der Beschaffenheit der Brille, des Deckels und der richtigen Spülung bis zum Pissoire für Frauen. Der erste Knaller kommt, als gezeigt wird, wie er und seine Kollegen den optimalen Ablauf einer Spülung bis zur richtigen Wassermenge bei einem "dicken" Geschäft zeigen. Dafür nehmen Sie Silikonknöllchen, die in einer Art Nylonstrumpf eingepackt sind, der wiederum wie bei einem Wurstende in einzelne Segmente unterteilt ist. Von Gewicht und Form her genau wie ein ... . Ja. Die nennen sie Probekörper.
Die Probekörper spülen sie munter durch Plastikrohre, das ist "wie beim surfen, dann reiten die vor so ner Welle". OK.
Und um festzustellen, ob das WC auch sauber wird mit der optimalen Spülung, tauchen sie die Probekörper-Würstchen in Pflaumenmus... und dann... lassen sie sie - wie im echten Leben - aus der richtigen Höhe aus der Hand in das WC glitschen. Um auch die genaue Abwurfhöhe zu treffen, wirft der Assistent den Probekörper durch einen Metallring, so ne Art Fadenkreuz für Kunstscheiße. Sieht schon verdammt echt aus. Will das jemand wissen? Ach ja, und die Papiermenge beim großen Geschäft wird ja auch noch simuliert, spricht der Assistent und wirft eine kleine Hand voll winziger Papierknüllchen hinterher. Und das soll realistisch sein? Da geht doch immer die halbe Rolle drauf!
Tjaaaa, aber das Beste kommt noch. Das sind ja alles nur Simulationen. Um zu wissen, wie sich Mann und Frau so auf dem Klo verhalten, hat der Professor an der Uni zwischen Damen- und Herrenklo einen Raum eingerichtet, in dem aus beiden Toilletten von jedem Klo aus durchsichtige Rohre durch diesen Raum laufen, damit man die, äh, Hinterlassenschaften auch beurteilen kann. Wurde auch gezeigt. Zum Glück weggepixelt. Das Würstchen. Aber man stellt ja dann die Augen automatisch auf Unscharf, dann erkennt man ja immer mehr, weil die Pixel dann ein unscharfes Bild ergeben. Ja, eindeutig ein Würstchen. Zufrieden nickt der Assistent mit dem Klemmbrett und verfolgt interessiert den Ritt des nächsten Würstchens aus Damenklo Nr. 4 durch das meterlange, schon etwas getrübte Plastikrohr. Na die Diplomarbeit will ich mal lesen. Nidd.
Ich frage mich, was demnächst kommt, wenn die Ideen ganz wegbleiben: wo schmieren die meisten Leute ihre Popel hin? Wo rasieren sich die Leute unter der Dusche? Wer testet Tampons? Wie groß ist der Berg abgeknipster Zehennägel im Leben eines Menschen? Wie viel Spucke kann man an einem Tag in einem Glas sammeln?
"Und wenn Sie das wissen, können Sie diesen Multimedia PC gewinnen!"
Milngavie bis Drymen - 1. Etappe
vor 5 Jahren