... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Oder so ähnlich. Jedenfalls ist der Traum vom Fliegen der ewige Traum der Menschheit. Also ich bin da voll dagegen. Natürlich würd ich auch mal gern rumschweben, wenn ich müde bin und zu faul zum Laufen. Aber wenn man die Vor- und Nachteile gegeneinander abwiegt, dann kommt man schnell zu dem Schluss, dass die ganze Sache absoluter Blödsinn ist.
Wenn Menschen fliegen könnten, dann könnten es ja alle. Das heisst auch kleine Kinder. Die würden dann ihren Eltern laufend davon fliegen. Ausserdem müssten sie es erst lernen, die Verletzungsgefahr wäre undendlich höher als jetzt.
Der Nervfaktor: die Idioten mit den selbstgetunten Golfs auf dem Marktplatz, die Alkis am Supermarkt, die übereifrigen Rentner - sie alle noch im Luftraum unterwegs - das Chaos ist vorprogrammiert. Besoffene, die gegen Häuser und fahrende LKW knallen, Rentner, die die Gärten der Nachbarn von oben inspizieren... Stellt euch mal vor, ihr sitzt in eurer Dachwohnung auf dem Sofa und chillt ein bisschen, da glotzen wieder die drei Gören vom Nachbarn durchs Fenster und laufen auf dem Dach rum. Ganz zu schweigen von dem Müll, der dann immer die Dachrinne verstopft.
Oder man is grade am poppen und irgend ein notgeiler Typ glotzt durchs Fenster im achten Stock. Noch schlimmer: man zieht morgens den Laden hoch und ein Exhibitionist schwebt mit offenem Mantel vor dem Fenster.
Keiner geht mehr zu Fuß, alle Gesundheitsapostel predigen den Untergang der Menschheit durch Verfettung und genau das wird passieren. Die Schuhindustrie wäre dem Untergang geweiht.
Aussedem ist das Ganze total umständlich. Jeder, der mal den Kopf aus dem Fenster eines fahrenden Zuges gehalten hat (früher ging das noch, bzw. musste man einen Sechskanschlüssel im Schulranzen haben), der weiss, dass einem dann die Luft vor dem Mund weggerissen wird und man kaum atmen kann. Also: Helm oder Visier beim Fliegen, genau so wie winddichte Klamotten und einen Nierengurt - den das brauch man auch auf einem Roller, der nur knapp 50 kmh fährt. Spätestens dann geht auch der Spaßfaktor flöten. Oder man fliegt nur im Joggertempo. Auch blöd.
Es würde auch sicher passieren, dass Leute ausprobieren, wie hoch sie fliegen können, dann auf einem Hochhaus landen und sich nicht mehr runter trauen, weil sie Höhenangst haben. Es würden Regeln erstellt werden, wer wann wo wie schnell und wie hoch fliegen darf. Es würde eine Polizei geben, Strafzettel und und und. Macht auch keinen Spaß.
Man müsste auch auf den Schränken putzen, weil da jeder raufkucken könnte. Und die Spinnweben in den Ecken entfernen.
Konzerte und Fußballspiele? Das absolute Chaos. Absperrungen und Zäune? Entweder man lässt sie gleich weg oder man spannt sie über alles drüber. Andauernd fällt einem was auf den Kopf, wenn einer von oben eine Pommes oder sein Eis fallen lässt. Auf dem Land wäre das wahrscheinlich noch ein geordnetes Chaos, aber in einer Großstadt die Apokalypse. Man kuckt hoch und über einem fliegt grade so ne Alte, der man dann unter den Rock kuckt. Oder ne Aldi-Tüte geht auf und es regnet Äpfel und Klopapier. Banker mit Aktentaschen, Schüler, Punks, Omas, Telekommitarbeiter - sie alle versuchen einander auszuweichen, fliegen viel zu schnell gegeneinander, zu hoch oder zu tief, gegen einen Bus oder in einem Baum.
Es gibt sicher auch genau so viele Vorteile. Aber auf die will ich jetzt nicht eingehen. Ich will ja das Fliegen schlecht machen. Lasst es sein. Ihr seid schon degeneriert genuch.
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2 Kommentare:
Du musst bedenklen, wenn wir fliegen könnten, dann könnten wir das ja schon länger und von daher wäre unsere gesamte Infrastruktur und unsere Gewohnheiten daruaf ausgelegt. Höhenangst wäre schon lang der Evolution zum Opfer gefallen. Fussballstadien waren nicht nur in zwei Achsen in der Draufsicht symetrisch, sondern auch in der Horizontalchse. Das Spiel wäre dann halt etwas anderes. Und Schränke würden generell vom Boden bis zur Decke gehen. Kein raum: Kein Staub.
Meine Theorie geht davon aus, dass wir das vorher nicht konnten und durch eine unglaubliche, technische Revolution, Genmanipulation, die Aufhebung der Schwerkraft oder sonstiger Blödsinn aus amerikanischen Filmen, erst gelernt haben.
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