Jetzt, da ich grade in das neue "Helden"-Album reingehört habe und mein Bruder zum Ring fährt, werde ich schon ein bisschen sentimental. Auch wenn ich nicht der Mega-Helden-Fan bin, der zu jedem Konzert fährt und sich T-Shirts kauft, muss ich doch sagen, dass ich die Helden sehr gerne mag. Und leider habe ich mich dieses Jahr entschieden, nicht zum Ring zu fahren - man muss eben auch im Finanziellen Prioritäten setzen und so spare ich lieber für einen Urlaub.
Trotzdem bin ich jetzt ein bisschen traurig, denn inmitten des ganzen Matsches, der leeren Bierdosen, der Dixie-Klos und der Konzerte ist es vor allem eines, was den Ring oder auch alle anderen Festivals so besonders macht: die Freunde, mit denen man dort hin geht. Und so denke ich wehmütig an Rock am Ring 2004 zurück, als eine nur durch ihr Debütalbum bekannte Band die Alternastage betrat, die Wolken sich zurückzogen und die Abendsonne unsere ausgekühlten Körper wärmte.
An diesem Abend waren die Helden die Helden am Ring. Ich glaube, die Leute standen bis oben in die Hälfte der Centerstage hinein und Judith meinte, unsere Hände sehen aus wie ein riesiges Korallenriff. Und wir haben gesungen und gesungen, uns umarmt und gegrölt und ich glaube, die Helden waren genau so begeistert wie wir. Wir waren grade in dem Loch zwischen Fast-wieder-nüchtern-nach-Leeren-der-Tetrapacks und nüchtern-vor-ich-kauf-mir-jetzt-hier-Bier-im-Becher-drauf-geschissen, hatten diese bunten Blumenketten um den Hals und hatten uns alle sooo lieb.
"Denkmal", "Rüssel an Schwanz" und "Müssen nur wollen" erinnern mich jedesmal an dieses, von der Stimmung her beste Konzert dieses Festivals. Ach ja, und an das Paar, das meine Schwester und mich auch einen flotten Vierer in ihr Zelt einladen wollte...
Milngavie bis Drymen - 1. Etappe
vor 5 Jahren