Mittwoch, 15. November 2006

Nackte Tatsachen

Dann will ich mich mal, auch mangels aktuellen, lustigen Ereignissen, der lieben Ann mal anschließen und ein peinliches Ereignis aus meiner Jugend erzählen.

Ich glaube, es war im dritten Semester, denn es war Sommer, da hatte ich noch nicht in Saarbrücken gewohnt, sondern bin jeden Tag mit dem Zug in die Stadt gefahren. Da ich während des ganzen Studiums parallel gearbeitet hatte, musste ich immer eine riesige Tasche mitschleppen, in der dann neben den üblichen Grundstudium-Designer-Utensilen (Stifte, Block, Filme, Fotopapier usw) auch jede Menge Proviant war (die Leute die mich kennen, wissen, dass ich immer Hunger hab). Diese Esprit-Tasche schwankte so zwischen Sporttaschen- und Shopping-Größe und hatte auch einen breiten, langen Träger, den man sich über die Schulter hängen konnte.

Es war also Sommer, es war warm, ich hatte Musik auf den Ohren und ein Röckchen an.
Der Zug aus Bildstock hiel immer am Arsch der Welt am Saarbrücker Bahnhof, dem heute nicht mehr exisitierenden Gleis 21. Von dort musste man sich dann mit den hundert anderen Leuten auf den langen Weg bis zur Bahnhofsvorhalle machen.
Ich schlendere so durch den Gang und stelle verärgert fest, dass heute wohl wieder alle Kerle notgeil sind und mich anstarren. So kurz war der Rock nun auch wieder nicht...

Ich werfe mit bösen Blicken um mich und erreiche die Wartehalle, in der ich dann entsetzt feststelle, dass sich auf dem Weg vom Gleis bis runter durch die Reibung der Tasche der Rock komplett hochgearbeitet hat. Aber nur auf der einen Seite, deswegen war mir das auch nicht aufgefallen. Aber es reichte, um fast den ganzen Arsch freizulegen, natürlich trug ich an dem Tag auch einen String, wie sollte es auch anders sein. Was bedeutet, dass alle Leute hinter mir einen wunderbaren Ausblick auf meinen nicht gerade kleinen, blanken Hintern hatten (was nicht heisst, dass ich dick bin, aber ich stehe J-Lo da in nichts nach).

Tja, ab dem Moment hab ich mir die Tasche immer an den kleinen Bügeln umgehängt und unter den Arm geklemmt...

3 Kommentare:

Ann von Neben hat gesagt…

Hehe, obwohl ich die Geschichte schon x-mal gehört hab... sie ist immer wieder lustig. Aber das aus einem Zug der aus Bildstock kommt, 100. Leute steigen sollten, glaub ich nit so ganz. Dann wär Bildstock über Tag ja ne Geisterstadt

Michael hat gesagt…

Ist es auch.

Und: Schöne Geschichte :-)

Frau Schmidt hat gesagt…

Ja, das ist der Sonderzug aus Bildstock. Der fährt dort los und hält erst wieder in SB... :-P