Montag, 13. November 2006

Abschlußleisten und Kreiskaninchenschau

Ich geb ihnen ja immer wieder eine Chance. Und es sind ja auch nicht immer schlechte Erfahrungen. Meistens sind sie ja kompetent und nett. Aber wenn es dann darum geht, einen Servicetechniker zu schicken, pflegt die T-Com leider ihr altes Image.
Also mangels Festnetzanschluss noch kein DSL und darum auch selten ein neuer Post.

Aber im Moment bin ich auch noch mit den obligatorischen Kleinigkeiten nach einem Umzug beschäftigt. Die Dinge, die dann in der WG irgendwann einfach nicht mehr erledigt worden sind (wie Fußleisten). Aber hier wird das gemacht, und zwar alles. Also rein in den Baumarkt mit dem blau-gelben Logo. Da ist das mit den Servicemitarbeitern genau wie mit den beiden Pluspolen eines Magneten. Geht man auf sie zu, gehen sie weg. Je schneller man geht, desto schneller bewegen sie sich von einem weg. Man kommt sich vor wie in "Age of Empires" oder so. Ich bin ein Soldat, bis an die Zähne bewaffnet und die Mitarbeiter sind die Bauern. Von einer KI gesteuert, sind sie darauf programmiert, immer einen größtmöglichen Abstand zwischen allen potentiellen stärkeren Gegnern, in dem Fall alle Kunden, einzuhalten, um nicht behelligt zu werden.

Irgendwann steht man dann fassungslos vor diesen Abschlußleisten für die Arbeitsplatte in der Küche. Fünfundzwanzig Tacken für eine Stange Plastik. Und mit einer ist es ja nicht getan. Und Eckverbinder und Abschlußblenden hat man dann auch noch nicht. Und wahrscheinlich gibt es noch ein spezielles Befestigungssystem, das auch noch dazu gekauft werden muss. Aber nicht mit mir. Hab dann Fußleisten genommen, die genau so aussehen und nur sieben Euro das Stück kosten.

Während der Woche übe ich mich im Moment an Presseartikeln und Begrüßungsreden. Wenn einem dann mit einem gehässigen Grinsen ein Grußwort für die Festschrift der Kreiskaninchenschau und der Kreisgeflügelschau in die Hand gedrückt wird, dann ist das aber selbst für mich eine enorme Herausforderung. Über Kaninchen zu schreiben, geht mir ja dann noch leichter von der Hand. Aber Geflügel??? Eine große Halle, lautes Gekreische, Gegackere und Gegurre (gibts das Wort?), blöde Tauben mit Locken an den Füßen und dicke Männer mit Pokalen. Irgendwie traut man sich nicht zu atmen, man hat das Gefühl, dass durch das Geflattere die halben Federn inklusive Milben in der Luft hängen und außerdem stinkts da immer nach Hühnerscheisse.

Aber: ich habe auch diese Herausforderung angenommen und wurde sogar für meinen unkonventionellen Schreibstil gelobt. Das is doch was.

1 Kommentar:

Michael hat gesagt…

Jetzt werd ich immer, wenn ich zu dir zu Besuch komme auf diese Leisten starren und an ihr großes Geheimnis denken müssen.